Bezirksausschuss 15 Trudering-Riem will Gartenstadtcharakter schützen

Trudering · Feldkirchen als Vorbild

Trudering · Unmöglich ist es der Stadt die Entwicklung der Geschossflächenzahlen (GFZ) für ausgewählte Gevierte der Trudering Gartenstadt darzulegen. Denn das Referat für Stadtplanung und Bauordnung kennt die Antwort nicht und kann diese auch nicht ermitteln.

Allein der § 34 BauGB sei das Kriterium für die maßgebliche Umgebungsbebauung. »Auch ein Bauvorhaben, welches sich nicht einfügt, kann unter Umständen zulässig sein, wenn dieses keine städtebaulichen Spannungen auslöst«, schreibt das Referat abwiegelnd an den Bezirksausschuss (BA) 15 Trudering-Riem. Seit Jahrzehnten kämpft der BA mit Georg Kronawitter (CSU), Stephanie Hentschel (FW) und Herbert Danner, Grüne für den Erhalt der grünen Gartenstädte. Sehr unzufrieden ist Stephanie Hentschel mit der aktuellen Antwort des Baureferats: »Außer personelle Engpässen gibt es keinerlei Gründe, warum man das nicht aufzeigen kann.« Magdalena Miehle (CSU) ergänzt: »Die Stadt München ist machtlos gegen den Paragraph 34 und sollte sich die Umlandgemeinden zum Vorbild nehmen. Die Gemeinde Feldkirchen hat schon einen Bebauungsplan, der eine GFZ und GRZ (Grundflächenzahl) vorgibt und Haar strebt einen an.«

Verblüfft zeigt sich Herbert Danner über dieses Statement der CSU: »Bisher hieß es von Ihrer Seite immer, ein Bebauungsplan sei ein Folterinstrument. Diese Wendung ist neu, aber ich unterstütze den Antrag der Freien Wähler und freue mich.« Stephanie Hentschel fordert die Stadt München auf, aus den effektiven und einfachen Bebauungsplänen der Gemeinde Feldkirchen zu lernen. Hier orientiere man sich am vorhandenen Umfeld, lege GRZ und GFZ fest und lasse Überschreitungen für Nebengebäude, Garagen und Zufahrten zu. Der BA habe schon lange eine blockweise Betrachtung mit einem standardisierten Verfahren gefordert. Nun soll die Stadt abklären, welche Quartiere dafür geeignet sind, damit die Truderinger Gartenstadt endlich wirklich erhalten werden kann.

»Letztendlich kann eine gesteuerte Verdichtung nur erfolgen, wenn man mutig genug ist, Bebauungspläne zu erstellen«, so Hentschel. Sonst sei die Alternative reine Abstandsflächenbebauung. Georg Kronawitter bringt die Diskussion abschließend auf den Punkt: »Auf sechs Seiten und mit wenigen Excel-Tabellen schafft es die kleine Bamperlgemeinde Feldkirchen einen Bebauungsplan zu formulieren, der den bestehenden Charakter der Wohngebiete schützt.« Das sei weniger zeitaufwändig und damit effektiver als hochqualifizierte Bebauungspläne. Alle BA-Mitglieder stimmen für den Antrag der FW.

bus

Artikel vom 07.06.2014
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