Die Kastanie muss weichen

Neubiberg · Protest der Grünen bringt keinen Erfolg

Vergeblich: Die Neubiberger Grünen demonstrierten für den Erhalte der  Kastanie.  	Foto: Privat

Vergeblich: Die Neubiberger Grünen demonstrierten für den Erhalte der Kastanie. Foto: Privat

Neubiberg · Die Pläne für den Bau des neuen Feuerwehrhauses in Unterbiberg und seiner Zufahrt stehen. Aber auch noch eine Kastanie am Rand der Schönswetterstraße. Sie soll zwar als »zu erhalten« eingestuft werden, stünde aber im Weg, falls die Feuerwehr ausrücken muss und gleichzeitig ein Floriansjünger noch zum Einsatz heraneilt.

Wartet er nicht vor der Engstelle, kracht‘s. Daher muss die Kastanie gefällt werden. So hat es die Verwaltung von Beginn an vorgesehen, zumal eine Umfahrung oder Überbrückung deutliche Nachteile brächte und zwischen etwa 25.000 und 40.000 Euro kosten würde. Aber die Verwaltung hatte nicht mit dem heftigen Widerstand von Neubibergs Bündnis 90/Die Grünen gerechnet.

Die Grünen und der Bund Naturschutz erhoben Einspruch gegen die Fällung dieser Kastanie. Sie argumentierten damit, dass die Schönswetterstraße eine lange Gerade sei, bei der eine ausrückende Feuerwehr früh zu sehen ist und die Verengung der entspreche, die parkende Autos entlang der Straße verursachen. Außerdem gehe es nur um etwa 40 Einsätze pro Jahr. Damit überzeugten sie auch die Mitglieder der Ausschüsse Freiwillige Feuerwehren (FwA) sowie Planung und Umwelt (PVA), die sich nac eingehender Beratung für den Erhalt der etwa 100-jährigen, »ortsbildprägenden« Kastanie aussprachen.

Die Einwände von Bürgermeister Günter Heyland (FW N@U), der Baum könne selbst mit einer notwendigen Wurzelschutzbrücke bei den Baumaßnahmen Schaden nehmen und es sei fraglich, ob er das überlebe, konterte Joseph Kyrein (Die Grünen) mit: »Der hat schon so viel überlebt«. Jetzt bestätigt allerdings eine Vorabinformation zu einem Gutachten der Firma TreeConsult Brudi & Partner, öbuv, Heylands Sorge. Zwar sei »der Baum als erhaltenswert einzustufen«, aber der Straßenbau entlang des Stammes könne »die Lebensdauer des Baumes reduzieren und die Standsicherheit des Baumes negativ beeinflussen«, heißt es. Diese Folgen ließen sich durch eine Überbrückung verringern, völlig abstellen aber nicht. Das endgültige Gutachten zum Zustand des Baumes und erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen soll Mitte Juni vorliegen.

Auch die Kommunale Unfallversicherung Bayern sähe den Baum lieber gefällt. Bei einem Unfall an der Engstelle Kastanie würde geprüft, ob der »Versicherungsfall vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt« wurde, hieß es. Falls ja, muss die Gemeinde für Schäden haften. Angesichts dieser Punkte entschied der Gemeinderat mit sechszehn zu sieben Stimmen, die Kastanie zu fällen und die Schönswetterstraße als Zufahrt zum neuen Feuerwehrhaus Unterbiberg zweispurig auszubauen. Boschert

Artikel vom 07.06.2014
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