Schlaue Köpfe in Unterhaching

Unterhaching · Oberstufenschüler mit spannendem Projekt

Mitglieder des preisgekrönten Projektteams des Lise-Meitner-Gymnasiums vor einem ihrer Windgeneratoren auf dem Dach der Schule (v. l.) Simon Böhm, Lehrer Gunther Hahn, Felix Unger, Annette Sigling und Max Koblitz. Foto: Kohnke

Mitglieder des preisgekrönten Projektteams des Lise-Meitner-Gymnasiums vor einem ihrer Windgeneratoren auf dem Dach der Schule (v. l.) Simon Böhm, Lehrer Gunther Hahn, Felix Unger, Annette Sigling und Max Koblitz. Foto: Kohnke

Unterhaching · Auch wenn sie am Ende nicht gewonnen haben, haben es zehn Oberstufenschüler des Lise-Meitner-Gymnasiums bis in die Endentscheidung des »P-Seminar-Preises 2014« des Bildungsministeriums und der bayerischen Wirtschaft´ geschafft. Mit ihrem Projekt »Nutzung von Sonnen- und Windenergie am LMGU« setzten sie sich damit gegen 2.600 Mitbewerber durch, gehören bayernweit unter die 24 Besten.

Mit ihrer Arbeit hatten die 17- bis 19-jährigen Schüler die Nase im richtigen Wind. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei von ihrem Physiklehrer Gunter Hahn. »Ein Projetseminar ist ein Kind des G8, des achtjährigen Gymnasiums«, erklärt dazu der 47-jährige Pädagoge, der auch Systembetreuer der Schule ist. »Das Physik- und Mathe-Seminar war für uns ganz klar die erste Wahl«, betont der Oberstufenschüler Felix Unger (18). Die Aufgabenstellung kam vom Lehrer. »Wir wollten untersuchen, ob sich der Einsatz von regenerativen Energien in unseren Breiten lohnt«, so Hahn. Mit viel Neugierde, Kreativität und großem Können nahmen die Schüler das Projekt ins Visier. Unter ihnen auch die 18-jährige Annette Sigling als einzige junge Frau. Es sei am Anfang schon etwas ungewohnt gewesen, verrät sie lächelnd. Aber die Erfahrung, in einem gleichberechtigten Team zu arbeiten, sei für alle wichtig gewesen. Das Budget betrug rund 300 Euro, das Preisgeld 200 Euro. Als unbezahlbar jedoch stellte sich schnell der Zusammenhalt im Team heraus. Einmal wöchentlich war offizieller Projekt-Treff in der Schule. Die meiste Zeit verbrachte die Gruppe in einer Garage, die kurzerhand zur Werkstatt umfunktioniert wurde und in den Baumärkten der Region.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwei selbstgebaute Windgeneratoren mit vertikaler sowie horizontaler Achse und ein Photovoltaik-Modul stehen seither auf dem Dach des Gymnasiums. Hergestellt mit einfachen, aber findigen Mitteln. Verwendet wurden etwa die Kugellager von Einkaufswagen und Fahrraddynamos. Als Rotorblätter dienen ausgesägte Lamellen von Garagentoren. Gute Tipps gaben die Experten der Turbina Energy AG am Grünwalder Weg. »Die Ingenieure haben sich viel Zeit genommen, um den Schülern Fragen zu beantworten«, zeigt sich Projektleiter Gunther Hahn erfreut. Die Verknüpfung von Schule und Berufswelt habe hier 100-prozentig funktioniert. Die Oberstufenschüler entwickelten Schaltkreise, installierten einen Mini-Computer. Und fanden eine Schnittstelle zum Nachbar-Projekt »Web-Design«. Die dortigen Schüler sorgten für den Internetauftritt. Um die Effizienz der Apparaturen klären zu können, wurden Stromstärke und Spannung gemessen und in einer Datenbank gespeichert. Von einem PC in der Aula aus sowie einem »Armaturenbrett« mit drei Glühlämpchen, die die gewonnene Energie anzeigten, hatte die ganze Schule am Experiment teil. »Leider haben unsere Anlagen keinen effizienten Wirkungsgrad«, sagen sie etwas enttäuscht. Das läge aber vermutlich an der nicht ganz professionellen Herstellung. Und dennoch: Der Weg war hier das Ziel.

K. Kohnke

Artikel vom 24.05.2014
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