Out of Klostersee

Grafing · Max Vollmeyer verlässt den EHC Klostersee

Zweikämpfe aus der Vergangenheit. Der Junioren-Nationalspieler Max Vollmeyer wird den EHC Klostersee wohl verlassen. Rosenheim scheint ein heißer Favorit für den Wechsel in die DEL2 zu sein. 	 Foto: smg

Zweikämpfe aus der Vergangenheit. Der Junioren-Nationalspieler Max Vollmeyer wird den EHC Klostersee wohl verlassen. Rosenheim scheint ein heißer Favorit für den Wechsel in die DEL2 zu sein. Foto: smg

Grafing · Eigentlich ist man beim EHC Klostersee gerade damit beschäftigt, den Kader für die nächste Eishockey-Saison in der Oberliga Süd so richtig aufzufüllen. Da passen Abgänge eigentlich nicht ins Bild.

Dennoch ist eben ein solcher wegzustecken, der sogar das nähere Umfeld der Grafinger Rot-Weißen überraschte. Gemeinhin war man davon ausgegangen, dass der gerade einmal volljährige Maximilian Vollmayer noch eine Spielrunde bei seinem Heimatverein dranhängt, eventuell mit einer zusätzlichen Spielberechtigung mittels Förderlizenz für einen DEL- oder DEL2-Klub.

Seit ein paar Tagen ist dieses Thema nun allerdings durch. Der EHC und der ausschließlich daheim in Grafing ausgebildete deutsche U20-Auswahlspieler werden schon in der bevorstehenden Saison 2014/15 getrennte Wege gehen, wie Vereinspräsident Alexander Stolberg in einer kurzen Pressemitteilung bekannt gab. »Wir konnten uns nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen«, konkretisierte der EHC-Chef. Die Vorstellungen des Puckjäger-Talents, das obwohl 18 Jahre jung bereits 87 Einsätze für die Klosterseer in der dritthöchsten Spielklasse hierzulande absolviert hat, und die Möglichkeiten des Vereins lagen offenbar viel zu weit auseinander.

Keine Einigung mit Vollmeyer

Eben dies bestätigte im persönlichen Gespräch auch der Nachwuchsnationalspieler, der sogar in den Auswahlteams des Deutschen Eishockeybundes (DEB) sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eingesetzt wurde. Trainer Andzejs Mitkevics hatte ihn für die Hintermannschaft der Rot-Weißen eigentlich fest eingeplant und muss diesbezüglich nun umdenken. »Ich wäre gerne geblieben, aber für eine Einigung lagen die Vorstellungen beiderseits zu weit auseinander«, sagte Vollmayer selbst. Trotz »harter Verhandlungen« trennt man sich keineswegs im Streit.

»Ich verstehe Maximilian ein Stück weit, doch wir können das nicht leisten, ohne die gesamte Hierarchie in der Mannschaft in Gefahr zu bringen«, verteidigte Stolberg die Position der Vorstandschaft beim EHC. Mit Zugeständnissen sei die Balance innerhalb der Mannschaft in Gefahr gewesen. Im Raum standen offenbar unüberbrückbare Hindernisse im finanziellen wie auch im sportlichen Bereich. Natürlich wünsche man ihm auf seinem weiteren Weg die Karriereleiter nach oben das Allerbeste. »Die Auffassungsunterschiede waren zu extrem. Am sinnvollsten ist deshalb, dass sich Maximilian hoffentlich erfolgreich irgendwo höherklassig in Szene setzen kann«, sagte der erste EHC-Funktionär nach den Verhandlungen.

Die viel zu weit auseinander liegenden Vorstellungen des Spielers mit den Möglichkeiten der Klosterseer müssen nicht an extrem überzogenen Forderungen gelegen haben. Top-Talente hierzulande, zu denen Vollmayer zweifelsohne zu zählen ist, bekommen wie in anderen Sportarten von Beratern und Agenten »ihren sportlichen Wert und Preis« genannt. Dabei geht es oft nicht nur um klare Summen, mit denen hantiert wird, sondern auch um klare Umrisse was Eiszeiten, Nebenspieler und Vergleichbares betrifft. Im aktuellen Fall ist dies freilich Spekulation.

Stolberg war sich beim Abbruch der Gespräche jedenfalls sicher: »Aktuell war da nichts mehr zu machen.« Einen aufnehmenden Verein gibt es derzeit noch nicht. Lange wird das Rätselraten freilich nicht dauern, wie Vollmayer selbst bestätigte: »Es gibt mehrere Optionen. Ich will mich in erster Linie sportlich weiter entwickeln und versuchen, nach oben zu kommen.« Beim Aßlinger haben nicht erst seit gestern regelmäßig mehrere Erst- und Zweitligisten immer wieder angefragt.

Trainer Franz Steer von den benachbarten Starbulls Rosenheim hat den jungen Allrounder in der letzten Saison mehrmals selbst beobachtet oder begutachten lassen. Ein Wechsel in die Innstadt zum Nachbarverein aus der DEL2 und damit eine Etage höher gilt deshalb als wahrscheinlich. smg

Artikel vom 22.05.2014
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