In der Trendsportart Speedminton kämpft der Verein um Meisterehren

TSV Poing spielt in der Bundesliga

Schneller als die Kamera: Beim Speedminton sind Tempo und Reaktionsschnelligkeit gefragt.   Foto: Verein

Schneller als die Kamera: Beim Speedminton sind Tempo und Reaktionsschnelligkeit gefragt. Foto: Verein

Poing · Kürzlich im Englischen Garten in München: Ein junges Pärchen spannt an einem Fleckchen mit etwas Platz zwei Quadrate in den Rasen, neonfarben und somit gut zu erkennen, etwa zehn Meter voneinander entfernt. Dann beginnen sie über diese Distanz Federball zu spielen. Nun ja, nicht ganz Federball, dafür geht es viel zu schnell. Speed Badminton (kurz auch: Speedminton) nennt sich der neue Trend, den man theoretisch überall spielen kann. Beim TSV Poing wurde vor etwa eineinhalb Jahren eine eigene Abteilung gegründet. Heuer gehen die Poing Speedfires sogar mit zwei Teams in der 1. Bundesliga an den Start.

»Am Anfang dachte ich, da hätte jemand wieder auf Biegen und Brechen etwas Neues erfinden wollen«, erinnert sich Günter Sterl, Abteilungsleiter der Speedfires, doch schnell ergriff ihn das Fieber, nachdem er sich ein Set besorgt hatte, um »am Strand ein bisschen rumzubolzen«. Doch einfach ist die Spielerakquise nicht. »Man muss von einer Schlägersportart wie Squash oder Badminton kommen, ansonsten springt der Funke meist nicht über.« Immerhin 14 aktive Mitglieder sind in Poing mittlerweile aktiv. Erst Anfang des Jahres reisten einige Poinger aufs Nebelhorn, um dort »Snowminton«, also Speed Badminton im Schnee, zu spielen.

Das Besondere ist nämlich, dass dem Sport kaum Grenzen gesetzt sind. Ob im Freien, im Schnee, in der Halle, ja selbst im Dunklen (»Blackminton«) mit leuchtenden Bällen lässt sich der Trend ausüben. Man braucht nicht mehr als zwei 5,50 Quadratmeter große Quadrate zu markieren, die im Abstand von 12,80 Meter voneinander entfernt liegen. Gespielt wird ohne Netz, dafür mit besonderen Schlägern, die eher denen des Squash ähneln, und speziell entwickelten Federbällen, die schneller und weiter fliegen als jene beim Badminton.

Beim TSV Poing war 2012 ein Workshop Speed Badminton organisiert worden, an dem auch der zweimalige Weltmeister Daniel Gossen aus Berlin teilnahm. Dabei wurde entschlossen, die Abteilung zu gründen. Die Speedfires haben auch mit Jugendarbeit begonnen, diese gestaltet sich laut Aussage von Sterl aber schwierig. Zwar stehe der Spaß im Vordergrund, doch das bloße Hin- und Herschlagen von Bällen sei für viele nicht attraktiv. Deshalb wollen die Speedfires im nächsten Winter selbst ein Snowminton-Event auf die Beine stellen und auch Blackminton anbieten.

Für Sterl macht besonders die Geschwindigkeit den Reiz am Speed Badminton aus. »Es geht wahnsinnig schnell, richtig staccatomäßig. Man muss reaktionsschnell sein und vor allem auch eine gute Technik entwickeln.« Selbst beim Warmspielen sei man schon ständig in schneller Bewegung. Über 40 Vereine gibt es mittlerweile in Deutschland, die Speedfires gehen in der 1. Bundesliga mit zwei Teams gegen die Speedlights München (ebenfalls mit zwei Mannschaften), die Bonländer Speeders, die Knightspeeder Nürnberg und die Fürsty Speeders an den Start. Am Freitag, 16. Mai, treffen die Speedfires ab 20 Uhr zum Saisonauftakt auf die beiden Münchner Teams. Am 21./22. Juni findet ein Poing ein echtes Highlight der Szene statt: Die Deutschen Meisterschaften im Doppel.

jl

Artikel vom 14.05.2014
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