20 Jahre Bärenhöhle e.V.

Haar · Ein rauschendes Fest zwischen Eiscreme und Kamelen

Gaby Ernst (Mitte links), die Leiterin der Bärenhöhle und Bürgermeisterin Gabriele Müller (Mitte rechts) inmitten von Kindern aus 20 Jahren Bärenhöhle.	Foto: privat

Gaby Ernst (Mitte links), die Leiterin der Bärenhöhle und Bürgermeisterin Gabriele Müller (Mitte rechts) inmitten von Kindern aus 20 Jahren Bärenhöhle. Foto: privat

Haar · »Mir wurde gesagt, ein 20-jähriges Bestehen wäre kein Jubiläum. Aber wir haben beschlossen, dass es doch eines ist.« Die Elterninitiative Bärenhöhle ist eben schon immer ihren eigenen Weg gegangen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen – in jeglicher Hinsicht.

Gaby Ernst hatte am Samstag gemeinsam mit ihrem Team, den Eltern und den Kindern ein wundervolles Fest auf die Beine gestellt, um den Geburtstag der Bärenhöhle zu feiern – ein Fest, das beinahe einem kleinen Dorffest glich.

Ein Oldtimer-Feuerwehrauto, das kleine Rundfahrten anbot, ein Rettungswagen zum Inspizieren, Kinderschminken, ein Clown der zaubern und Luftballontiere machen kann, eine Hüpfburg und zwei Kamele, die für einen schaukelig-gemütlichen Rundritt zur Verfügung standen und und und: Der Platz am Sport- und Freizeitpark verwandelte sich am Samstagnachmittag in einen echten Festplatz, der bei strahlendem Sonnenschein viele Familien anlockte. Es war mehr als eine Jubiläumsfeier – es war ein großes Dankeschön an alle Bärenkinder und deren Familien. »Damit so eine Initiative funktioniert braucht es besondere Menschen«, betonte die Leiterin der Bärenhöhle, Gabriele Ernst. Denn die Kindertagesstätte, die sowohl Kinder unter drei Jahren als auch Kinder mit Behinderung mitaufnimmt, wurde von den Eltern ins Leben gerufen und wird bis heute mit den Eltern gemeinsam gestaltet. Jede Mama, jeder Papa ist in das Tagesgeschehen miteingeplant: Die Eltern kochen für die Kinder, sie sind abwechselnd zur Betreuung mit dabei, kaufen ein, putzen, nehmen Reparaturen am Inventar vor und organisieren Ausflüge oder besondere Aktivitäten.

Ein Projekt aus der Not

Eine der Initiatorinnen vor zwei Jahrzehnten ist die heutige Bürgermeisterin Gabriele Müller. Sie erinnerte sich während ihres Grußwortes an die Zeit Mitte der 90er-Jahre: »Ich kam in die Gemeinde mit einem kleinen Kind – und da es einen Mangel an Betreuungsplätze gab, ging ich ins Rathaus und traf dabei zum ersten Mal auf Helmut Dworzak. Der hatte viel Respekt vor renitenten Müttern«, erklärte sie lachend.

Heute hat Gabriele Müller die Schirmherrschaft über die Bärenhöhle. Die Mütter und Väter, die sich damals aus der Not heraus zusammenschlossen, kannten sich bereits aus der Krabbelgruppe. Es ging ihnen darum, ein besonderes Projekt zu verwirklichen: Altersübergreifend sollte die Betreuung sein – und integrativ. Damit nahm die Bärenhöhle eine Vorreiterrolle ein: Zweijährige und behinderte Kinder zusammen mit Kindergartenkindern in kleinen Gruppen zu betreuen war damals nicht üblich. Doch die Idee gefiel – und das nicht nur den engagierten Eltern: Die Gemeinde Haar bot der Kindergruppe eine Wohnung an, in der sich die Bärenhöhle noch heute wohl fühlt und auch beim Förderprogramm »Netz für Kinder« des Familienministeriums fand die Elterninitiative Gehör.

Die Seele der Bärenhöhle

»Die Seele der Bärenhöhle sind die Menschen«, betonte Gabriele Müller. Doch genau dieses höchste Gut wird immer rarer, denn sich in die Initiative einzubringen wird für viele Eltern immer schwieriger, da mittlerweile häufig sowohl Vater als auch Mutter arbeiten müssen. Dabei ist dieser Aufwand einfach unbezahlbar – für alle Seiten. »Man nimmt hier aktiv am Leben der Kinder teil«, lobte die Vereinsvorsitzende Stefanie Wiedehold. So kenne man nicht nur die Namen der anderen Kinder, sondern auch sie selbst. Zudem brächten die Eltern mit ihren Interessen, Hobbys und Berufen auch eine besondere Vielfalt in die Kita: Es wurden schon chemische Experimente gemacht, der Papa bei der Feuerwehr besucht oder Waldwanderungen mit den Eltern vorgenommen. »Durch all das ist die Bärenhöhle kein festgezurrtes Konzept«, freut sich die Vorsitzende.

Doch eine ganz zuverlässige Konstante gibt es hier trotzdem: Die Leiterin Gaby Ernst, die seit Anfang an dabei ist. Für sie gab es nicht nur große Blumensträuße, sondern die Kinder sangen ihr auch ein ganz beson-deres Ständchen beim Fest. Und danach bewiesen die Bärenkinder der letzten 20 Jahre und deren Eltern, wie gut sie feiern können.

Artikel vom 14.05.2014
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