Die politische Führung steht

Haar · Katharina Dworzak ist zweite Bürgermeisterin, Thomas Reichel Dritter

Bürgermeisterin Gabriele Müller (Mitte) mit ihrer ersten Vertreterin Katharina Dworzak (SPD) und dem dritten Gemeindechef Thomas Reichel (CSU). 	Foto: ikb

Bürgermeisterin Gabriele Müller (Mitte) mit ihrer ersten Vertreterin Katharina Dworzak (SPD) und dem dritten Gemeindechef Thomas Reichel (CSU). Foto: ikb

Haar · Die politische Führung der Kommune ist jetzt komplett, ist fest in Frauenhand: Zur Vertreterin der neuen Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) wurde ihre Parteikollegin Katharina Dworzak vom Ortsparlament gewählt.

In Haar kursierende Gerüchte, dass die Tochter des Ex-Gemeindechefs von ihrer Fraktion aufgestellt worden sei, wurden so bestätigt. Von 25 möglichen Stimmen erhielt sie in geheimer Wahl 14 – exakt die Anteile von Sozialdemokraten und Grünen im Plenum. Gegenkandidat Thomas Reichel (CSU) kam auf elf Stimmen, wurde sodann mit 23 bei zwei ungültigen Voten zum dritten Bürgermeister berufen.

Der frisch gekürte SPD-Fraktionssprecher Alexander Zill – sein Vertreter ist Thomas Fäth – erklärte bei der Vorstellung vor mehr als 100 Bürgern im vollbesetzten Tagungssaal des Rathaus: »Wir haben eine Frau mit Namen, Kompetenz und Jugendlichkeit nominiert – Katharina Dworzak.« Ein kluger Schachzug mit Weitblick der »Roten«. Denn der beruflich als Beteiligungsmanagerin für Windkraftanlagen bei den Stadtwerken München tätigen 30-Jährigen, die bereits zwölf Jahre im Gemeinderat tätig ist und zuletzt als Jugendreferentin fungierte, gehört sicherlich die Zukunft. Ob sie bei der übernächsten Kommunalwahl gar als Kandidatin für den ersten Stuhl im Rathaus in Frage kommt, wird sich beizeiten zeigen. Zurück zur Gegenwart: Als Elder Statesman Horst Wiedemann die junge Frau umarmte und herzte, kullerten Dworzak Freudentränen über die Wangen.

Für den Posten des dritten Bürgermeisters hatte die CSU-Fraktion unter Führung ihres Vorsitzenden Dietrich Keymer – sein Vertreter ist der Ratsneuling Stefan Dümig – Mathematik-Oberstudienrat Thomas Reichel benannt. »Die SPD-Fraktion wird diese Wahl unterstützen«, versicherte Zill. Folglich überraschte das überragende 92-Prozent-Ergebnis nicht sonderlich. Bei den Grünen, die im neuen Plenum nunmehr zu dritt sind, bleibt Mike Seckinger Fraktionsvorsitzender, sein Vertreter ist Werner Kozlik. Vor den Abstimmungen hatte Gabriele Müller – sie wurde übrigens einhellig zur Eheschließungsbeamtin bestellt – sechs neue Gemeinderäte vereidigt: Bettina Endriss-Herz (CSU), Petra Tiedemann (Grüne), Stefan Dümig, Dieter Liebold und Alois Rath (alle CSU) sowie Antonius van Lier (Freie Wähler).

Wie schon so oft ging es auch bei der ersten Sitzung der Bürgervertreter einmal mehr ums Geld. Während die »Aufwandsentschädigungen einschließlich Fahrtaufwendungen« für die »Vize« und den dritten Gemeindechefs einstimmig gutgeheißen wurden, sollte der Satz für Gabriele Müller – gesetzlich fixiert auf maximal 687,56 Euro und in den meisten Kommunen im Landkreis München angewandt – laut CSU-Antrag »auf 500 Euro festgesetzt werden«. Keymer führte die Haushaltslage als Argument an, Andreas Rieder (CSU) forderte »ein Zeichen zu setzen«. Zill konterte: »Das wäre der falsche Weg, das falsche Signal zur falschen Zeit.« Rot-Grün mit 13 gegen elf CSU / Freier Wähler lehnten das Ansinnen ab. ikb

Artikel vom 13.05.2014
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