Der Fluch um Macbeth

Theatergruppe Olympiadorf spielt »McPSSST!!«

Auch drei Hexen spielen eine Rolle in diesem Stück im Stück, das Barbara Peter inszeniert.	Foto: VA

Auch drei Hexen spielen eine Rolle in diesem Stück im Stück, das Barbara Peter inszeniert. Foto: VA

Olympiadorf · Aus Anlass von William Shakespeares 450. Geburtstag verbeugt sich die Theatergruppe Olympiadorf vor dem großen Dichter und spielt »MacPSSST!!!« – ein Theaterstück von Graham Holliday, in dem es um eine Laien-Theatergruppe und um den berühmt-berüchtigten Fluch geht, der auf Macbeth liegt.

Schauspieler – insbesondere Laienschauspieler – sind ein abergläubisches Völkchen: Schon in der ersten Produktion 1606 soll der Junge, der Lady Macbeth spielte, plötzlich Fieber bekommen haben und hinter der Bühne gestorben sein. Ende des 17. Jahrhunderts ersetzte ein Macbeth-Darsteller den stumpfen Bühnendolch durch eine echte Klinge und tötete vor den Augen des Publikums den Schauspieler, der König Duncan verkörperte. 1948 spielte eine Darstellerin, die Schlafwandelszene der Lady Macbeth mit geschlossenen Augen und fiel prompt fünf Meter tief von der Bühne. Die Vorstellung konnte sie immerhin trotzdem beenden. Weniger Glück hatte Abraham Lincoln. Der amerikanische Präsident wurde bekanntermaßen ermordet – wenige Tage nachdem er Freunden Szenen aus ″Macbeth″ vorgelesen hatte.

Kein Wunder also, dass es in der Theaterwelt verpönt ist, das Wort Macbeth″ auch nur auszusprechen. Es sei denn, das geschieht im Rahmen einer Probe oder Aufführung. Spricht ein Schauspieler doch einmal das unsagbare Wort aus, helfen nur verzwickte Rituale, um ein Unglück abzuwenden.

In »MacPSSST!!!« also träumt der junge Amateurschauspieler Michael davon, einmal die berühmte Shakespeare-Tragödie zu inszenieren. Als in seiner Gruppe kurzfristig ein Regisseur gesucht wird, ergreift er die Chance, seine Visionen zu verwirklichen. Von dem Fluch rund um ″Macbeth″hält er – im Gegensatz zu den anderen in der Gruppe – nichts. Ebenso wenig nimmt er Rücksicht auf Gewohnheitsrechte und Empfindlichkeiten in der Gruppe. Um die perfekte Produktion auf die Bühne zu bringen, setzt er so ziemlich alles aufs Spiel: Freundschaften, seine Ehe, seinen Job. Die Proben im Olympiadorf″sind in vollem Gange. Regie führt dort Barbara Peter, die das Stück auch ins Deutsche übersetzt hat.

Premiere ist am Samstag, 17. Mai, 20 Uhr. Weitere Aufführungen folgen am Sonntag, 18. Mai, 19 Uhr, Freitag, 23., und Samstag, 24. Mai, 20 Uhr, und zwar im »forum 2«, Nadistraße 3. Reservierungen sind möglich unter 35 75 75 63 (AB).

Artikel vom 14.05.2014
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