Eine Schule in grün

Richtfest zum Erweiterungsbau an Realschule Ebersberg

Traditionelle Segenswünsche zum Richtfest.	Foto: mu

Traditionelle Segenswünsche zum Richtfest. Foto: mu

Ebersberg · «Was das Leben leistet an Wissen, wird in diesem Haus gelehrt; es sind unseres Volkes Kinder, denen dieses Haus gehört«, so segnete der Zimmerermeister der Firma Holzbau Schiller den Erweiterungsbau der Dr.-Wintrich-Realschule Ebersberg feierlich.

Von unten blickten Anfang der Woche Schüler, Lehrer, Handwerker, Medienvertreter und Landrat Robert Niedergesäß andächtig zu den traditionell gekleideten Zimmerern hinauf, lauschten dem Rest der frommen Wünsche und waren froh sowie erleichtert, dass bei dem Brauchtum des »Gläserzerbrechens« niemand verletzt wurde.

Die zweite Erweiterungsphase nach 2007 der Realschule Ebersberg war aufgrund wachsender Schülerzahlen und gestiegener Erwartungen an die Schule, wie Nachmittagsbetreuung oder Schüler-AGs, unabdingbar geworden. Bisher waren einige Klassen in sogenannten »Trabantenklassenzimmer«, Container als Unterrichtsräume umgestaltet, untergebracht. »Die Situation mit diesen provisorischen Klassenzimmer war einfach keine akzeptable Dauerlösung. Der Lärm von der Straße und Baustellen störte den Unterricht oft massiv. Auch mit der sanitären Einrichtung konnte man nicht immer zufrieden sein«, betonte Schulleiter Eberhard Laspe. Durch den zweiten Erweiterungsbau entstehen zehn neue Klassenzimmer, eine Mensa sowie ein Musik- und IT-Raum. »Für den Landkreis ist es selbstverständlich in die Bildung zu investieren und so jungen Menschen beste Zukunftschancen zu ermöglichen«, erklärte Landrat Robert Niedergesäß: »Der Kostenrahmen von fünf Millionen Euro wird eingehalten und in der Zeit liegen wir auch. Neben dem Gymnasium wird auch in der Realschule eine gute Versorgung und spannende Angebote außerhalb des Unterrichts essenziell. Mit dem Erweiterungsbau in Ebersberg und an anderen Standorten des Landkreises schaffen wir den nötigen Raum dafür.«

Der Erweiterungsbau, der von regionalen Firmen geplant und umgesetzt wird, ist das erste öffentliche Gebäude im Landkreis, das sich konsequent an den neuen Bau-Leitlinien des Landkreises orientiert. Die Leitlinien setzen neue umwelttechnische Standards. Ab 2019 müssen alle öffentlichen und ab 2021 alle privaten Häuser nach dem »Niedrigstenergiestandard« gebaut werden. Deshalb sind die obersten beiden Stockwerke komplett aus Holz und besonders gedämmt. »Die Leitlinien für ein Passivhaus wurden voll eingehalten, was gerade beim Thema Brandschutz zu einigen Problemen geführt hat, die aber durch kluge Lösungen, wie eine betonierte Deckendurchführung, aus der Welt geschafft werden konnten«, erläuterte ein Mitarbeiter des Landratsamtes: »Der einzige Wermutstropfen ist, dass durch die Trennung der beiden Bauphasen um einige Jahre zusätzliche Kosten entstanden sind.« Zu Beginn der Planungen war eine Mensa noch nicht vorgesehen, durch die Verzögerung konnte diese jetzt hinzugenommen werden, gab sich Schulleiter Laspe versöhnlich erleichtert. »Ich freue mich auf die neue Mensa.

Bisher mussten wir immer fertige Sachen in den umliegenden Supermärkten kaufen«, sagte Veronika aus der siebten Klasse. Genaue Pläne zum zukünftigen Essensangebot konnte die Schule noch nicht machen. Musikalisch gestaltet wurde das Richtfest vom Bläserensemble der Schule. Der festliche Marsch von Kaspar Fischer bildete einen würdigen Rahmen. Besonders die Schüler zeigten sich begeistert von den neuen Räumen. Und manch einer dachte noch länger an die letzte Strophe der Segnung: »Freudig steh ich auf der Zinne und beschaue dieses Haus; Allen Wünsch ich Gottes Segen, die hier gehen ein und aus.« Von Marcus Ullrich

Artikel vom 01.05.2014
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