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Politikunterricht vor Ort
Das Infomobil des Deutschen Bundestags in Ebersberg
Der Wahlkreisabgeordnete Andreas Lenz stand allen Interessierten für Fragen zur Verfügung. Foto: VA
Ebersberg · »Müssen im Deutschen Bundestag wirklich so viele Abgeordnete sitzen, haben die auch alle etwas zu tun?«
»Wie sieht eigentlich Ihr persönlicher Tag aus Herr Lenz?« Junge Leute fragen neugierig, direkt und ohne Umschweife. Und das ist sogar gewünscht im Infomobil des Deutschen Bundestages, das in der vergangenen Woche auf dem Ebersberger Marienplatz Station machte. Der bei der letzten Bundestagswahl im Landkreis Ebersberg direkt gewählte Abgeordnete Andreas Lenz stand den Schülern und auch jedem anderen Besucher Rede und Antwort.
Wie ein Riesentruck mit Sitzungssaal im Inneren sieht das strahlend weiße Infomobil aus und kurvt so das ganze Jahr lang durch die Bundesrepublik. Mit an Bord drei Mitarbeiter des Referats für Öffentlichkeitsarbeit, fachlich sowie pädagogisch ausgebildet und spezialisiert auf verständliche Vermittlung von Zusammenhängen in der deutschen Politlandschaft. Wichtig dabei, die Information kommt völlig neutral, also von keiner Parteilinie geprägt zum Bürger. »Wir hatten hier im Landkreis ja wirklich genug Wahlen im vergangenen Jahr,« erzählt eine ältere Dame, die interessiert die Broschüren durchblättert, »aber jetzt habe ich zum ersten Mal begriffen, wie ein Gesetz entsteht, bevor es verabschiedet wird«. Jeder Bürger hat im Infomobil die Gelegenheit einfach einmal eine Frage loszuwerden, oder sich an der virtuellen Infowand durch die Aufgaben des Bundestages zu klicken.
Besonders interessant ist ein Besuch für Schulklassen – quasi der Abgeordnete daheim zum Anfassen. Die neunte Klasse der Mittelschule hat es sich im »gespielten Plenarsaal« gemütlich gemacht. »Ihr seid die rechte Fraktion, dort sitzen die Linken,« erklärt der Mitarbeiter »und Du spielst nun die Kanzlerin, komm hier nach vorne....« Andreas Lenz erklärt während des Schauspiels ganz genau, welche Rolle er hier inne hat, und wie im jeweiligen Moment die Stimmung im Plenarsaal ist. Am Ende wird abgestimmt: Gibt es eine Mehrheit, oder wird ein »Hammelsprung« gebraucht?
Opposition, das ist nicht nur einfach dagegen sein, da braucht man schon Argumente lernen die Mädchen und Jungs der Mittelschule. Und kann ein Abgeordneter auch mal mit den Gegnern abstimmen? Lenz erklärt, dass das auch passiert, nämlich dann, wenn ein Abgeordneter ein entsprechendes Votum mit seinem Gewissen aus persönlichen Gründen absolut nicht vereinbaren kann.
Die Schüler sind begeistert, so hatten sie sich das nicht vorgestellt. Und auch die Lehrerin ist sehr zufrieden. »Wir fahren auf Abschlussfahrt in die Hauptstadt. Natürlich ist auch ein Besuch im Bundestag geplant – im richtigen Bundestag,« und hier sind die jungen Leute nun bestens vorbereitet.
Artikel vom 02.05.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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