Generali Haching spielt Friedrichshafen an die Wand

Sie sind wieder da!

Im Hachinger Hexenkessel machten die Hausherren die Big Points.  Foto: Verein

Im Hachinger Hexenkessel machten die Hausherren die Big Points. Foto: Verein

Unterhaching · Das war ein Comeback mit Paukenschlag. Bis zu diesem Zeitpunkt der laufenden Volleyball-Bundesligasaison – und die ist immerhin fast zu Ende – war das schlechteste Ergebnis des VfB Friedrichshafen ein 2:3. Dreimal verloren die Häfler in der Punktrunde mit diesem Ergebnis, das seit der Regeländerung im letzten Sommer sogar mit einem Punkt belohnt wird. Gestern, am Donnerstagabend, erlebten sie ihr »rotes Wunder«: Mit 3:0 wuchtete Generali Haching den Rekordmeister aus der Halle.

War die Überlegenheit der Friedrichshafener am vergangenen Sonntag noch klar zu spüren, so war das zweite Playoff-Halbfinalspiel zunächst ausgeglichen. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, kämpften um jeden Punkt. Bei 25 war noch nicht Schluss. Erst beim 34:32 hatte Unterhaching die Gäste endlich niedergerungen. Das war zugleich ein psychologisch wichtiger Satzerfolg für Haching, während der VfB nach hartem und aufopferungsvollem Kampf doch mit leeren Händen dastand.

Generali Haching nahm den Adrenalinkick aus diesem Erlebnis mit in den zweiten Satz. Doch die Häfler präsentierten sich trotzig und hielten dagegen. 11:9 führten sie – in einem so engen Spiel ist das schon viel. Doch dann rollte der Hachinger Express wieder an. Über 18:16 und 21:18 beherrschten sie das Team von Stelian Moculescu bis zum 24:21. Drei Sätzbälle. Tsimafei Zhukouski hatte aber keine Lust auf einen so engen Satz wie gerade erlebt. Mit einem Ass beendete er den Durchgang und versetzte den Hoffnungen des VfB einen weiteren Dämpfer.

Das war vielleicht zu viel für die Gäste, die mit ihren Angaben nie den nötigen Druck entwickeln konnten, besonders nicht im dritten Satz. Konzentriert zogen Paduretus Jungs den Satz durch, gewannen deutlich mit 25:20 und damit nach Sätzen mit 3:0. Die Halle bebte, wie sie es bereits vor dem Anpfiff tat und auch noch eine Weile nach dem Matchball. Dazwischen lagen 92 Minuten, in denen über 1500 Zuschauer Volleyball der Spitzenklasse geboten bekamen.

Viele Zuschauer, die das erste Spiel in Friedrichshafen erlebt hatten, haben sich verwundert die Augen gerieben. Was auch immer Mihai Paduretu seinen Spielern in den vier Tagen zwischen den beiden Spielen gesagt hat, es ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Für den Trainer selbst war das keine Überraschung. Er kennt das schnelle Auf und Ab aus eigener Erfahrung: »Keiner hätte nach dem Spiel in Friedrichshafen noch auf uns gewettet! Keiner! Aber ich habe den Jungs nochmal gesagt, wie es vor zwei Jahren war, als wir mit einem 3:0-Sieg gegen Berlin gestartet sind. Drei Tage später haben uns dann die Berliner in einer Stunde 3:0 vom Platz gefegt.«

Mit der konzentrierten Leistung vom Donnerstag muss die Mannschaft am Sonntag, 13. April, zum dritten Spiel in Friedrichshafen antreten. Dann besteht die realistische Möglichkeit, den unbedingt notwendigen Auswärtssieg doch zu holen. Diesen Punkt werden die Friedrichshafener nicht freiwillig herwegen. Der Kampf um die deutsche Meisterschaft hat jetzt richtig begonnen.

In der zweiten Halbfinalbegegnung hatte Titelverteidiger BR Volleys aus Berlin bereits am Mittwochabend mit 3:1 im badischen Bühl gewonnen. Damit stehen sie mit einem Bein im Finale, während der kommende Gegner schon jetzt Sport auf höchstem Niveau abliefern muss. Aber das muss ja kein Nachteil sein.

Artikel vom 11.04.2014
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