Extreme im Gasteig

München · White Noise/Black Silence Festival 2014

Die Jungs von Average Engines. Sicher mehr als Durchschnitt! Einer von vielen experimentellen und aufregenden Acts auf dem White Noise/Black Silence Festival. 	Foto: Gasteig

Die Jungs von Average Engines. Sicher mehr als Durchschnitt! Einer von vielen experimentellen und aufregenden Acts auf dem White Noise/Black Silence Festival. Foto: Gasteig

München · Schon zum fünften Mal in Folge findet im Gasteig das White Noise/ Black Silence Festival statt. Die Azubis des Gasteigs haben keine Mühen gescheut, um auch dieses Jahr ein einzigartiges und aufregendes Event auf die Beine zu stellen.

»White Noise/Black Silence« verbindet grelle, energiegeladene Shows mit dunkler und ruhiger Klangatmosphäre und verteilt diese beiden Eindrücke auf zwei Räume, die sich optisch diesem Kontrast anpassen. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr bei experimenteller und instrumentaler Musik.

In der Black Box erwarten die Besucher dieses Jahr Waves aus München und die Hamburger Band Average Engines. Waves laden die Zuhörer ein, sich auf einem magischen Klangteppich niederzulassen und sich auf eine atmosphärische Reise einzulassen. Bei den Average Engines geht es dagegen wieder etwas geradliniger zur Sache: man nehme ein bisschen von Biffy Clyro, steckt es in das Soundgewand der Queens of the Stone Age und addiert die Energie der Foo Fighters. Voilà: Und schon gefällt es dem geneigten Gehörgang.

Ruhiger gestaltet sich das Programm im Kleinen Konzertsaal mit den Bands Free Nelson Mandoomjazz, Radian und dem Pianisten Lubomyr Melnyk. Der Sound von Free Nelson Mandoomjazz aus Edinburgh ist vor allem von Black Sabbath, Electric Wizard, Sun Ra, Sonny Rollins, Albert Ayler und Wayne Shorter inspiriert. Ihre Fusion der Genres nennen sie selbst »DoomJazz«, eine Klangwelt, die in Dunkelheit und Schwere eine Symbiose mit fantasievollen, melodischen Gedanken eingeht. Das Wiener Trio Radian experimentiert mit dem Kontrast zwischen mechanischen Rhythmen, abstrakten Klängen und dem energetischen Zusammenspiel traditioneller Rockinstrumente. Die sich überlagernden Rhythmen werden immer wieder bewusst von Noise und Störgeräuschen durchbrochen und kurz darauf wieder von Melodiefragmenten unterstützt.

Das kann im ersten Moment wie Improvisation klingen, ist aber bis ins Letzte Detail geplant. Radian erschaffen eine Klangwelt, die sich neben den Erwartungen bewegt und nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen lässt. Der in Kanada lebende, ukrainische Pianist und Komponist Lubomyr Melnyk ist der Begründer der »continuous music«. Seit den 70er-Jahren feilt er mit Hingabe, Disziplin und Selbstkasteiung an seiner Klangwelt, die sich durch rasend gespielte Tonfolgen auszeichnet – bis zu 19 Noten pro Sekunde werden dem Flügel entlockt. Es entsteht ein an Obertönen reicher, kontinuierlicher Fluss aus Noten, der ständig in Bewegung.

Wer sich am diesjährigen Ostersonntag im Gasteig einfindet, darf sich auf einen Abend der Extreme freuen. Ganz nach dem Motto »Wer hören will muss fühlen«.

Los geht es am Ostersonntag, 20. April, im Gasteig München um 19 Uhr. Der Eintritt ist auch dieses Jahr frei.

Artikel vom 12.04.2014
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