Großes Interesse neuer Schule

Grünwald · Viele Anmeldungen für das neue Gymnasium

Birgit Korda, künftige Rektorin, freute sich über das große Interesse der Eltern.	Foto: hol

Birgit Korda, künftige Rektorin, freute sich über das große Interesse der Eltern. Foto: hol

Grünwald · Der Festsaal im Bürgerhaus Römerschanz platzte aus allen Nähten, so groß war das Interesse der Grünwalder am Infoabend zum Gymnasium, das im Herbst seine Pforten erstmals öffnen wird.

Eilig brachte der Hausmeister noch zusätzliche Stühle, doch zahlreiche Gäste mussten dennoch bis hinter die Türen stehen. »Wir haben sogar schon Online-Anmeldungen aus Barcelona und Washington von Eltern, die demnächst hierher ziehen«, berichtete Bürgermeister Jan Neusiedl. Er kündigte an, dass es nach Betriebsbeginn der Schule einen »Tag der offenen Tür« für alle Bürger geben wird, um die neuen Räumlichkeiten in Augenschein nehmen zu können. Anschließend wurde die künftige Rektorin des Gymnasiums Birgit Korda mit herzlichem Applaus empfangen. »Eine neue Schule eröffnet einmalige Chancen neue Wege zu gehen und zu denken«, betonte sie.

Und dabei kann Korda auf viel Erfahrung blicken, da sie als Evaluatorin für das Kultusministerium in den letzten Jahren an bayerischen Schulen unterwegs war. Das staatliche Grünwalder Gymnasium ist dreizügig und wird nach dem Vollausbau rund 750 Schüler beherbergen, die dort die Zweige naturwissenschaftlich-technisch oder sprachlich besuchen können. Die Gebäudeanlage ist als Campus konzipiert, wo die Schüler eine kind- und jugendgerechte Rhythmisierung des Schultags sowie eine zeitlich entzerrte Unterrichtsorganisation erleben. »Es gilt das Prinzip der Entschleunigung des Schultages und des verstärkten Lernens an der Schule«, berichtete Korda den Zuhörern. Praktisch soll das so aussehen, dass die Schüler vorwiegend Doppelstunden haben und damit nicht so viele unterschiedliche Fächer an einem Tag. Dies nimmt nicht nur Stress aus dem Schultag, sondern ermöglicht auch konzentrierte Hausaufgaben.

Ein großer Teil der Hausaufgaben soll in der Schule unter Aufsicht der Lehrer erledigt werden können. »Es ist besonders wichtig, dass den Kindern genügend Zeit bleibt, um soziale Kontakte mit Freunden zu pflegen oder auch Wahlkurse zu machen, die ihren Talenten entsprechen«, meinte Korda. Zudem plant sie einen verstärkt modularisierten Unterricht, bei dem beispielsweise sechs Wochen lang statt zwei Stunden Geschichte vier Stunden gemacht werden, dafür aber keine Geographie, die ebenfalls nur zweistündig wäre, und in den nächsten sechs Wochen dafür nur Geographie unterrichtet wird.

»Wünschenswert sind auch fächerübergreifende Projekte, damit die Schüler vernetztes Denken üben können.« Der Besuch der Offenen Ganztagesschule bis 16.30 Uhr ist für Kinder der Unterstufe an zwei bis vier Tagen möglich nach entsprechender Anmeldung. Korda legt dem Grünwalder Gymnasium »vier Wertesäulen« zugrunde. Neben Lernwillen und Leistungsbereitschaft, sind dies Anerkennung und Achtung, Selbsttätigkeit im Sinne eigenverantwortlichen Handelns und Kooperation zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Auf Nachfrage, ob auch Kinder aus anderen Gemeinde aufgenommen werden, erklärte die Rektorin, dass zuerst Schüler aus Grünwald und Straßlach berücksichtigt werden, und danach Kinder, die an anderen Orten wohnen. »Wenn es dort ein eigenes Gymnasium gibt, stehen die Chancen bei den bisherigen Anmeldezahlen aber schlecht.« hol

Artikel vom 11.04.2014
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