Das Happy End hat gefehlt

TSV Ismaning verliert im Derby trotz Aufholjagd

Ismaning · Trotz starker Aufholjagd haben sich die Bayernliga-Handballerinnen des TSV Ismaning beim SV-DJK Taufkirchen mit 18:20 geschlagen geben müssen.

Eine fassungslose Isabel Dulias verstand die Welt nicht mehr. Die Enttäuschung sprudelte förmlich aus ihr heraus. »Ich kann das einfach nicht fassen«, versuchte die 27-Jährige die zurückliegenden 60 Minuten zu erklären. »Wir holen sechs Tore auf, pushen uns total. Doch dann stehen wir mit leeren Händen da.«

Als die »Isis« zur Pause mit 6:12 in Rückstand lagen, sah es in der Tat nicht mehr sonderlich aussichtsreich aus. Doch die Mannschaft bewies Moral, schaffte den Ausgleich und war drauf und dran, die Partie noch zu drehen. Weil genau das nicht mehr gelingen wollte, war die Niederlage umso schmerzhafter. Da konnte die eigene starke Leistung für Dulias, mit sieben Toren treffsicherste Spielerin, logischerweise kein Trost sein: »Natürlich ist das super, aber was bringt es mir, wenn wir verlieren? Ich habe mich wie früher präsentieren können. Aber wir sind ein Team. Und solches haben wir verloren.«

Für Taufkirchen war dieser Erfolg dagegen ein immens wichtiger im Kampf um den Klassenerhalt, vielleicht sogar der entscheidende. Trainer Markus Brosig wusste: »Hinten raus ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg. Sicherlich war es ein besonderes Spiel, da ich aus Ismaning komme und auch einige meiner Spielerinnen eine TSV-Vergangenheit haben.«

Bis zur elften Minute hatte Ismaning noch kein Gegentor kassiert, führte mit 2:0. Im weiteren Verlauf der 1. Halbzeit gelang jedoch nicht mehr sonderlich viel. Die Mannschaft von Aniko Keczko geriet deutlich ins Hintertreffen. »Da haben wir einfach zu fehlerhaft gespielt«, erklärte die Trainerin. »Wir haben Taufkirchen leichte Tore erlaubt und mussten so nach der Pause einem großen Rückstand hinterherlaufen. Das hat viel Kraft gekostet.«

Doch getreu dem Motto »Jetzt erst recht« kamen die »Isis« aus der Kabine und rissen die Partie mehr und mehr an sich. Die Gäste pirschten sich so immer weiter heran und kamen nach 50 Minuten trotz einiger zuvor vergebener Großchancen zum verdienten 15:15 Ausgleich. Auch wenn Ismaning in der 56. Minute wieder mit 15:18 in Rückstand geriet, war die Partie noch nicht entschieden. Eine Minute vor Schluss schaffte die aufopferungsvoll kämpfende Steffi Oberhuber nochmals den Anschluss zum 18:19. Mehr aber halt nicht mehr – stattdessen kassierte Ismaning noch den Treffer zum 18:20-Endstand. »Wir haben zum Schluss auf Sieg gespielt, entweder alles oder nichts«, erläuterte Dulias. »Wir hätten unser 100 prozentigen Chancen zuvor nutzen müssen. Auch wenn wir ohne Harz gespielt haben, es waren einfach glasklare Möglichkeiten.«

Am Samstag geht es um das »Final Four«

In der Tabelle bleibt der TSV Ismaning somit Vierter und hat nun fast eine Woche Zeit, sich wieder aufzurichten. Am kommenden Samstag, 12. April, kämpft das Keczko-Team zu Hause gegen den TSV Winkelhaid im BHV-Pokal um den Einzug ins »Final Four«. Um 16 Uhr geht es los.

Artikel vom 08.04.2014
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