Unangepasste Kunst

Berg am Laim · Zweiter Teil des ersten Münchner Festivals in der Kunstburg

Die Künstler bereiten im Keller der Burggrafenateliers ihre Ausstellung zum Münchner Festival für unangepasste Kunst vor. 	Foto: js

Die Künstler bereiten im Keller der Burggrafenateliers ihre Ausstellung zum Münchner Festival für unangepasste Kunst vor. Foto: js

Berg am Laim · Mit einem Happening beginnt am Freitag, 4. April, in der Kunstburg am Ostbahnhof der zweite Teil des ersten Münchner Festivals für unangepasste Kunst.

Künstler aus München, Berlin und New York zeigen dort bis Sonntag, 6. April, ihre Arbeiten und diskutieren über das Spannungsfeld zwischen Tradition und Anarchie. Unterstützt wird das Projekt vom Kulturreferat und dem Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14). Interessant sei die Veranstaltung auch für Bewohner des Viertels, betont BA-Chef Robert Kulzer (SPD).

Wer einmal in die Münchner Kunstszene eintauchen will, hat nun Gelegenheit dazu. Am Samstag, 5. und Sonntag, 6. April, sind in der Kunstburg in der Burggrafenstraße 5 jeweils von 15 bis 18 Uhr Skulpturen und Schüttbilder, experimentelle Fotografien und Malerei zu sehen. Mit dabei ist auch der Berg am Laimer Bildhauer Gerhard Winter, der Objekte aus Glas, rostigen Nägeln und Holzfundstücken ausstellt. Die Vernissage findet am Freitag, 4. April, um 20 Uhr statt. Nach der Eröffnungsrede von Kulzer gibt es eine Lesung der Schwabinger Literatin Elfie Kriester und eine Performance von Felicitas Adler, der als Adler A.F. bekannten Künstlerin und Gründerin der Kunstburg. Gewidmet ist die Veranstaltung der französisch-amerikanischen Bildhauerin Louise Joséphine Bourgeois (1911-2010), die in den 80er-Jahren mit einer übergroßen Phallus-Skulptur für Aufsehen sorgte. Gezeigt werden soll daher vor allem anarchische Kunst. »Hier geht es nicht um Schönmalerei, sondern bewusst um das Hässliche, das Provozierende«, sagt Adler. Der Zugang zu dieser Art von Kunst sei nicht immer einfach. Jedoch werden die Werke bei Künstlergesprächen, die die Veranstaltung am Sonntag ab 16 Uhr abschließen, erklärt.

Die Künstler aus der Burggrafenstraße sind übrigens auch im Stadtteil aktiv. »Sie haben hier nicht nur ihre Ateliers, sondern engagieren sich im Viertel, und das ist schön«, lobt Kulzer. Beteiligt haben sich Adler und ihre Kollegen etwa am 100. Eingemeindungsjubiläum von Berg am Laim im vergangenen Jahr. Derzeit setzt Adler sich für die Bemalung der Rad- und Fußgängerunterführung vom Ostbahnhof zur Friedenstraße und eine Kunstveranstaltung im ehemaligen Luftschutzbunker in der Sonnwendjochstraße ein.

Bei den Anwohnern sei die Künstlervereinigung bislang aber kaum bekannt, sagt Kulzer. Daher hat Jennifer Brichzin (Grüne), Vorsitzende des Unterausschusses Kultur im BA, für die Veranstaltung am kommenden Wochenende die Schirmherrschaft übernommen. Das Stadtteilparlament habe ihre Projekte immer unterstützt, sagt Adler. In München habe sie das »so noch nie erlebt«, erklärt sie und räumt ein: »Bei meiner speziellen Kunst ist das keine Selbstverständlichkeit.« Julia Stark

Artikel vom 01.04.2014
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