Besondere Schutzmaßnahmen: Besonders Autofahrer sollten aufpassen

Amphibienwanderung im Raum München hat begonnen

Gefährdet, aber wichtig: Erdkröte. 	Foto: Landratsamt

Gefährdet, aber wichtig: Erdkröte. Foto: Landratsamt

München · Der warme, schneearme Winter 2013/2014 weckt nicht nur bei uns Menschen erste Frühlingsgefühle. Mittlerweile häufen sich Meldungen über wandernde Amphibien aus wärmebegünstigten Regionen der Republik.

Auch im Raum München wird mit ersten wandernden Frühlaichern gerechnet. Die Zeit vor dem großen Run wird nun genutzt, um alle Vorbereitungen für die anstehende Amphibienwanderung zu treffen. Im Landkreis München werden in der nächsten Zeit wieder einzelne Strecken mit besonders starker abendlicher Laichwanderung über die Nachtstunden vollständig gesperrt, andere sind nur eingeschränkt befahrbar.

Wie jedes Jahr sind in den entsprechenden Streckenabschnitten zahlreiche engagierte Helfer unterwegs. Sie betreuen Schutzzäune, sammeln Frösche, Kröten und Molche ein und tragen sie über die Straße, damit diese gefahrlos den Weg zu den Laichgewässern fortsetzen können. Gegen Ende der Paarungssaison werden die Zäune unverzüglich wieder abgebaut. Derzeit gibt es im Landkreis München 14 bekannte Wanderwege – darunter die Zornedinger Straße in Aying, die Ottostraße in Ottobrunn, die Zufahrt zum Poschinger Weiher in Unterföhring und die Hackerstraße zwischen Badersfeld und Hackermoos in Oberschleißheim.

Das Landratsamt bittet alle Verkehrsteilnehmer, die Warnschilder zu beachten, und die Geschwindigkeit vor allem während der Hauptwanderzeit nachts zwischen 19 und 8 Uhr morgens deutlich zu reduzieren. Denn bereits bei Geschwindigkeiten über 30 Kilometern pro Stunde werden die Tiere allein durch den Luftdruck der vorbeifahrenden Autos getötet. Zudem kann man bei hohen Geschwindigkeiten freiwillige Helfer, die im Dunkeln oder in der Dämmerung unterwegs sind oftmals nicht rechtzeitig erkennen. Für Autofahrer heißt es deshalb schon jetzt auf bestimmten Straßen im Landkreis München besonders vorsichtig fahren – aus Rücksicht auf die Lurche und ihre menschlichen Helfer am Wegesrand. Jahr für Jahr sterben tausende Amphibien während der kurzen Laichplatzwanderung den Straßentod.

Die Zerschneidung ihrer Lebensräume und Wanderstrecken durch Straßen hat in Verbindung mit weiteren Ursachen dazu geführt, dass nahezu alle Amphibienarten in Deutschland heute gefährdet sind. Die faszinierenden Wirbeltiere spielen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt und so ist in der Zeit der Laichwanderung besondere Rücksichtnahme von Nöten. Wer bei der Amphibienwanderung mithelfen will, kann sich beim Landratsamt München (Tel. 0 89/62 21-23 67, Hr. Wagner) melden.

Artikel vom 17.03.2014
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