Farbenprächtige Fotocollagen

Trudering · Tanja Martina Federl zeigt ihre Werke im Kulturzentrum

Farbenprächtig und surreal: Tanja Martina Federl präsentiert ihre Collagen.	Foto: Tanja Martina Federl

Farbenprächtig und surreal: Tanja Martina Federl präsentiert ihre Collagen. Foto: Tanja Martina Federl

Trudering · Die Münchner Künstlerin Tanja Martina Federl zeigt ihre farbenprächtigen Fotocollagen in der Ausstellung »Strukturen des Lebens«. Aus der Vogelperspektive sieht man von oben hinunter auf eine gigantische Autobahn, dicht an dicht befahren von gelben Taxis.

Nur in der Mitte wagt sich ein einzelnes knallrotes Cabrio vorsichtig voran. Das gelbe Automeer teilt sich rechts und links und macht dem roten Wagen Platz, als wolle es ihm ausweichen. Auf einer anderen Fotografie sieht man in das Zentrum eines schwindelerregenden Strudels, in den unzählbar viele bunte Türen und Fenster hineingezogen werden. Wie bei den Arbeiten des niederländischen Grafikers M.C. Escher sind die einzelnen Elemente realitätsgetreu, die Gesamtkomposition aber ist fantastisch und surreal.

Die farbprächtigen Bilder von Tanja Martina Federl sind Collagen aus bis zu mehreren hundert Einzelfotografien. Die einzelne Fotografie ist nicht das Werk, sondern das Rohmaterial, aus dem die Münchner Künstlerin skurrile, ausdrucksstarke, kaleidoskopartige Bilder schafft. »In meinen Arbeiten begebe ich mich auf die Suche nach den Strukturen des Lebens, die deren notwendige Voraussetzung aber auch dessen Produkt sind«, so die Künstlerin zum Ausstellungstitel. Federl beschäftigt sich künstlerisch mit dem Phänomen, dass wir in einer Gesellschaft, deren Grenzen immer mehr verschwimmen, auf der Suche nach Strukturen sind, die uns Orientierung geben. Gleichzeitig suchen wir als Individuum in der stetig größer werdenden Masse nach unserer Identität.

Um diese Strukturen sichtbar zu machen verwendet sie Fotografien, die sie in ihrer Umgebung oder auf verschiedenen Reisen macht und anschließend zu Collagen zusammenstellt. Dabei dient die Fotokamera als Instrument zum Sammeln vieler Einzelteile. In der anschließenden digitalen Zusammenstellung wird dieser »Rohstoff« solange verdichtet, bis in der Komposition die eigentliche Aussage zu Tage tritt. Neben der klassischen Collage mit Ausschneiden und neu Zusammenfügen bedient sich Federl digitaler Methoden wie der des Verzerrens und Verbiegens und spezieller Überblendtechniken. Die Ausstellung kann bis zum 11. April, im Kulturzentrum Trudering, Wasserburger Landstraße 32, jeweils von Montag bis Freitag von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden.

Artikel vom 13.03.2014
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