Schloss Schleißheim seit der Renovierung endlich auch für Behinderte zugänglich

Wieder eine Klippe weniger

Oberschleißheim · König oder gar Kaiser zu werden, davon träumte der Kurfürst Max Emanuel. Dazu gehörte dann natürlich auch der Wunsch nach einem großen, repräsentativen Schloss nach den Vorbildern von Versailles und Schönbrunn.

Krieg, Niederlage, Exil, Besetzung des Landes und ruinierte Staatsfinanzen ließen die politischen Ambitionen wie eine Seifenblase platzen, aber übrig blieb immerhin ein imposantes Gebäude von 330 Metern Länge, dass mit seinem riesigen Park und wunderschönen Gartenanlagen zu den eindrucksvollsten Barockschlössern in Bayern gehört; das erst nach dem Tod von Max Emanuel vollendet wurde.

Heutzutage werden keine Schlösser mehr gebaut, aber sie müssen erhalten werden. Und da hat man bei der Renovierung des Neuen Schlosses auch eine Gruppe in unserer Gesellschaft berücksichtigt, die sonst eher bei der Besichtigung eines Schlosses vor den Treppen kapitulieren muss: Eine vorbildliche Rampe ermöglicht dem Rollstuhlfahrer den problemlosen Eingang ins Schloss. Ein Fahrstuhl wurde eingebaut, sodass auch die oberen Räume zugänglich sind und die Konzertveranstaltungen, die im barocken Prunksaal stattfinden, können nun von Rollis und Gehbehinderten jederzeit besucht werden.

Rollstuhl-WC ist natürlich auch vorhanden. In der 50 Meter entfernten Schlosswirtschaft mit schattigem Biergarten für heiße Tage, auf der heizbaren Terrasse für kühle Tage, unterfahrbaren Tischen und Rollstuhlfahrer WC kann man als Rolli dann einkehren und ist nicht mehr ausgeschlossen von dem Vergnügen eines Schlossbesuchs. N. F.

Artikel vom 22.08.2001
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