Erhalt gesichert

Riemerlinger Haie können – unter Vorbehalt – aufatmen

Das Riemerlinger Hallenbad muss nun doch nicht, wie befürchtet, demnächst geschlossen werden. 	Foto: hw

Das Riemerlinger Hallenbad muss nun doch nicht, wie befürchtet, demnächst geschlossen werden. Foto: hw

Riemerling/Hohenbrunn · Die Riemerlinger Haie können wieder aufatmen, zumindest ein bisschen. Der Hohenbrunner Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die in die Jahre gekommene Technik des Bades für rund 500.000 Euro sanieren zu lassen. Damit ist die drohende Schließung erst einmal abgewendet.

Im Sommer vergangenen Jahres lag der Gemeinde, laut Aussage von Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair ein Gutachten vor, dass aussagte, dass nach dem heutigen Stand der Anforderungen keine Betriebssicherheit für das rund 40 Jahre alte Schwimmbad mehr vorliege. »Tatsächlich war niemand in Gefahr, aber die Technik und der Brandschutz entsprechen einfach nicht mehr den Anforderungen«, erklärt Hohenbrunns Rathauschef. Sobald er die vollständige Liste in Händen gehalten habe, sei für ihn klar gewesen, dass das Schwimmbad in absehbarer Zeit geschlossen werden müsse, da die Gemeinde bei Unfällen hafte. »Man kann so ein Gutachten nicht einfach ignorieren, das kann sogar strafrechtliche Konsequenzen haben«, betont Straßmair. Mit dem TSV Hohenbrunn habe man über Lösungsmöglichkeiten diskutiert, aber sowohl eine Totalsanierung als auch ein Abriss und ein Neubau würden mindestens einen Zeitraum von zwei Jahren in Anspruch nehmen. »Der TSV hat ganz klar zu mir gesagt, wenn das Bad länger als ein Jahr geschlossen bleibt, dann sind seine Schwimmer weg«, so Straßmair.

Stolze 1.000 Mitglieder zählt die Schwimmsparte, die sehr erfolgreich ist. So konnten die Riemerlinger Haie beispielsweise bei der Jugend-EM, die im Juli 2013 in Poznan in Polen stattfand, fünf Medaillen holen. Die erste Damenmannschaft schwimmt erfolgreich in der zweiten Bundesliga mit.

Gemeinde investiert kräftig ins Schwimmbad

Nach eingehender Überprüfung hat die Gemeinde nun beschlossen mehr Geld als sonst in die Hand zu nehmen und das Schwimmbad soweit herzustellen, dass die Betriebssicherheit voraussichtlich für die nächsten drei bis fünf Jahre gewährleistet werden kann. »Wir haben bislang jedes Jahr rund 300.000 Euro in den Erhalt gesteckt, dieses Jahr werden es rund 500.000 Euro sein«, so Straßmair. Unter Vorbehalt sei das Versprechen allerdings zu sehen, so Straßmair, denn würden unvorhersehbare Ausfälle oder eine tatsächliche Gefährdung von Besuchern auftreten, müsse das Bad trotz aller Maßnahmen sofort geschlossen werden. Eng verknüpft ist das Schicksal des Bades mit dem der neuen Mittelschule. Geht es nach Bürgermeister Stefan Straßmair wird auf dem jetzigen Sportplatz der in die Jahre gekommenen Schule ein Neubau errichtet.

Nach dessen Fertigstellung könnte der Umzug der Schüler erfolgen, und die alte Schule abgerissen werden. An deren Stelle könnte eine Zweifachturnhalle und ein neues Schwimmbad gebaut werden. Nicht alle sind aber mit diesen Plänen glücklich. Anwohner hatten über unzumutbaren Lärm durch die Versetzung des Schulstandortes geklagt. Nach vielen Gesprächen stünden nun zwei Szenarien zur Auswahl: Der Neubau am Sportplatz, oder die Ausquartierung der Schüler in Container und die Generalsanierung der Schule samt Sport- und Schwimmhalle. Die Regierung von Oberbayern habe indes bereits signalisiert, dass sie eine Generalsanierung für nicht wirtschaftlich halte und deshalb keine Zuschüsse dafür erteilen werde. Ob in diesem Falle die Gemeinde überhaupt rechtlich dazu in der Lage sei, so einen Beschluss durchzusetzen, müsse geprüft werden. Gegen eine Sanierung spreche außerdem, dass durch das Aufstellen der Container hohe Kosten in Millionenhöhe auf die Gemeinde zukämen.

Straßmair hofft auf eine endgültige Entscheidung im Gemeinderat im März. »Der alte Gemeinderat hat sich lange mit dem Thema befasst und sollte nun auch die Weichen für das Projekt stellen«, betont das Gemeindeoberhaupt. Der neue Gemeinderat habe dann die Möglichkeit, die Ausgestaltung des Projekts zu übernehmen. Fällt, wie erhofft im März die Entscheidung, könnte der Baubeginn der Schule im Frühjahr 2015 erfolgen. hw

Artikel vom 04.03.2014
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