Sonderkonzerte zum Richard Strauss Jubiläumsjahr

Haidhausen · Erneuertes und Neues

Das Orchester Jakobsplatz München präsentiert fast vergessene Werke und eine Uraufführung zum Strauss-Jubiläum.

Das Orchester Jakobsplatz München präsentiert fast vergessene Werke und eine Uraufführung zum Strauss-Jubiläum.

Haidhausen · München steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Jubiläums von Richard Strauss. Auch das Orchester Jakobsplatz München wird sich unter der Leitung von Daniel Grossmann Richard Strauss in zwei außergewöhnlichen Konzerten im Carl-Orff Saal im Münchner Gasteig widmen. Das Ensemble wird ebenso die Beziehungen des nicht ganz unumstrittenen Komponisten zum Judentum thematisieren.

Mit dem Orchester Jakobsplatz München kann man sich keinen besseren Vermittler dieses Themas wünschen, denn das Ensemble macht seit seiner Gründung 2005 Musik erlebbar, die von jüdischen Komponisten geschrieben oder von der jüdischen Kultur beeinflusst wurde. Am Aschermittwoch, 5. März, wird der legendäre Rosenkavalier-Film von Robert Wiene mit der originalen Filmmusik von Richard Strauss in der Fassung für Salonorchester vom Orchester Jakobsplatz München synchron zum Stummfilm gespielt. Der Film,1926 in der Semperoper uraufgeführt, war lange Zeit nicht zu sehen. 80 Jahre später wurde er wieder am gleichen Ort aufgeführt, aktuell restauriert vom Filmarchiv Austria in Zusammenarbeit mit der Staatsoper Dresden und der Spielfilmredaktion ZDF/ARTE. Nun ist diese Fassung erstmalig in München zu sehen.

Der zweite Abend am Montag, 24. März, steht unter dem Motto »Richard Strauss’ jüdische Verwandtschaft« – Gespräch und Musik. Franzpeter Messmer und Klaus Schultz beleuchten in einem Gespräch einige jüdische Aspekte zu Leben und Werk von Richard Strauss. Kontrastreich zu den »Metamorphosen« und dem »Duett Concertino« von Richard Strauss, die im KZ Theresienstadt komponierte Studie für Streichorchester des tschechischen Komponisten Pavel Haas und »Shesh«, die Uraufführung eines Auftragswerkes des OJM an Sarah Nemtsov. »Shesh« bedeutet im Hebräischen »sechs«, im Judentum hat die Zahl »6« viele Bedeutungen. Das Werk ist ein dunkles, nächtliches Stück, aber diese Dunkelheit bedeutet Wärme, nicht nur Düsterkeit. Sarah Nemtsov stellt mit ihrer neuen Komposition keinen direkten Holocaust-Bezug her, thematisiert aber das Loslassen und Überwinden des Schmerzes. Zentrale Themen waren für sie Kollektiv und Individuum.

Immer wieder spielen die einzelnen Instrumente sehr frei und unabhängig voneinander, treffen sie sich wieder und sind in einer Stimme vereint. Der Dirigent ist Teil des Klangkörpers und wird durch unterschiedliche permissive Elemente hörbar.Beide Konzerte finden im Carl-Orff-Saal im Münchner Gasteig jeweils um 20 Uhr statt. Karten sind zum Preis von 36 bzw. 28 oder 20 Euro bei München Ticket und allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Artikel vom 01.03.2014
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