München · »Inklusives« Heimspiel begeistert Fans

Erstmals konnten Zuschauer den Spieler des Tages wählen: Dominik Brandl freut sich über die Auszeichnung – und Küsschen von Cheerleadern. Foto: Christine Linnig

München · Die Rollstuhlbasketballer des USC München haben am Samstag nicht nur ihre Begegnung in der Zweiten Bundesliga gewonnen, sondern auch Sympathien und neue Fans: Erstmals wurde ein Heimspiel als sogenanntes inklusives Sportevent organisiert, zu dem Menschen mit und ohne Behinderung eingeladen sind. Deutschlands erfolgreichster Rollstuhlsportverein führt diese Veranstaltung ab sofort regelmäßig mit anderen Vereinen und Einrichtungen der Stadt durch.

Neben Gewinnspielen, einem Rollstuhlführerschein-Kurs und Try Out boten die Verantwortlichen erstmals auch Cheerleader auf – mit verblüffender Wirkung: Schon nach wenigen Minuten führte der USC gegen Lux Rollers mit 20:2 – wohl selten zuvor in dieser Saison gingen die Münchner Aktiven so konzentriert zur Sache. Bereits nach dem ersten Viertel tauschte USC-Coach Peter Schadt seine Stars Florian Mach und Kaspars Turks aus, um kräftig durchzuwechseln. Dennoch kam ein überzeugender 57:36-Sieg zustande. Zum Spieler des Tages wählten die Zuschauer Dominik Brandl. Die junge, noch vor wenigen Wochen als Abstiegskandidat gehandelte Mannschaft des USC steht nun nach drei Siegen in Folge auf Tabellenplatz 5. Der Blick geht nach oben, spätestens seit nach der Winterpause der lettische Nationalspieler Turks verpflichtet wurde: »Durch das Team ist ein Ruck gegangen«, erklärte Teammanager Stefan Thomsen.

Das nächste Heimspiel, ebenfalls wieder als inklusives Sportereignis gestaltet, findet am 15. März in der Säbenerhalle statt. Dann kommen die bisher ungeschlagenen FCK Rolling Devils aus Kaiserslautern. Außerdem ist die zweifache Paralympicssiegerin Birgit Kober zu Gast. Der Stargast wird Rollstuhlführerscheine überreichen. Der USC München und die Montessori Schule in der Balanschule wollen mit dieser Aktion die Öffentlichkeit für das Thema Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung, sensibilisieren.

Artikel vom 20.02.2014
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