Bürgermeisterkandidaten stellen sich vor

Sauerlach · Großer Andrang, wenig Wettkampf bei Podiumsdiskussion

Die drei Bürgermeisterkandidaten standen Rede und Antwort (v.l.): Paul Fröhlich (CSU), Barbara Bogner (UBV) und Axel Horn (Grüne).	Foto: K. Kohnke

Die drei Bürgermeisterkandidaten standen Rede und Antwort (v.l.): Paul Fröhlich (CSU), Barbara Bogner (UBV) und Axel Horn (Grüne). Foto: K. Kohnke

Sauerlach · Drei Bürgermeisterkandidaten und viele Fragen. Die Lokale Agenda hatte zur Podiumsdiskussion ins Sauerlacher Trachtenheim geladen. Amtsinhaberin Barbara Bogner (UBV), Paul Fröhlich (CSU) und Axel Horn (Grüne) bezogen zur Entwicklung in der Gemeinde Stellung. Eine Rathauschefin, zwei Herausforderer, ein Rededuell. Wer eine hitzige Diskussion erwartet hatte, wurde enttäuscht. Bogner, Fröhlich und Horn gaben sich gut gelaunt und politisch korrekt. Schläge unter die Gürtellinie gab es keine, vielleicht einmal einen Seitenhieb. Mehr als 200 interessierte Bürger waren ins Trachtenheim gekommen, um das Geschehen auf der Bühne zu verfolgen.

Kein Platz blieb frei, mancher musste gar stehen. Schon im Vorfeld hatte die Agenda einen Fragenkatalog mit neun Themenbereichen entworfen. Drei Fragen aus jedem Gebiet standen den Kandidaten zur Wahl. Zur Beantwortung blieb jeweils drei Minuten Zeit. Eine Sanduhr sorgte für gerechten Takt.

Zu den Kernthemen des Abends zählte unter anderem die Energieversorgung. Hier sieht die Energievision des Landkreises bis 2050 eine Verringerung des Energieverbrauchs auf 40 Prozent des Verbrauchs aus 2007 vor. Der verbleibende Energiebedarf soll aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Fröhlich erläuterte, dass in Sauerlach bereits seit 2009 zu 55 Prozent CO2-neutral geheizt werde. Damit sei die Gemeinde Vorreiter des Landkreises. Energiepreise sollten für alle bezahlbar sein. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, zur Zukunfts-Energie-Sauerlach (ZES) zu stehen. Bogner, die dort erste Aufsichtsratsvorsitzende ist, betonte, dass bereits 520 Haushalte an die Nahwärmeversorgung angeschlossen seien. Die Gemeinde ist dort mit einer fünf-Millionen-Bürgschaft involviert. Horn antwortete, Sauerlach habe als Flächengemeinde gute Voraussetzungen auf Erreichung des Ziels, könne den Energieverbrauch aus eigenen Quellen wie Solarenergie und Biomasse decken. Dazu könne er sich auch zwei bis drei Windräder vorstellen.

Zur Sprache kam auch die Sauerlacher Verkehrsproblematik. Hier kreuzen sich B 13 und St 2070. Innerörtliche Staus, LKW-Lärm, Abkürzverkehr sind die Folge. Die Bürgermeisterin zählte auf, dass auf der Staatsstraße täglich 12.000 Fahrzeuge führen. Die St 2070 müsse dringend entlastet werden, appellierte die Rathauschefin. Statt einer Umgehung setzt sie hier auf ein Maut-System. Die CSU Feucht hätte bereits einen Antrag zur Ausweitung der LKW-Mautpflicht gestellt, sagte Bogner. Das wolle sie jetzt auch probieren. Viel Beifall aus dem Publikum. Fröhlich indessen betonte, jeder Sauerlacher müsse sich auch an die eigene Nase fassen. So sei der tägliche Bring-Hol-Verkehr rund um die Grundschule dringend zu hinterfragen. Beim Thema Umgehungsstraße setzt er auf eine Bürgerbeteiligung. Auf den Tisch kamen weiterhin die Themen Wirtschaft, Gemeindeverwaltung und auch Wohnungswesen. Auf mehr Bürgerbeteiligung und Entscheidungstransparenz setzen alle Drei. Am Ende hatte jeder so seine Vision. So auch Axel Horn: »Was für ein provokativer Gedanke: Ein grüner Bürgermeister für Sauerlach«, meinte er lächelnd. Zumindest als Gemeinderat sei er sicher wieder dabei, zeigt er Optimismus.

K. Kohnke

Artikel vom 19.02.2014
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