Es soll dunkel bleiben

Trudering · Stadt lehnt Beleuchtung im Grünzug am Bahnhof ab

Trudering · Als beleidigend haben die BA-Vorsitzende Stephanie Hentschel und ihr ehemaliger Parteikollege Dr. Georg Kronawitter, CSU, die ‚behördenmäßige‘ Behandlung des Themas und die Ablehnung einer Beleuchtung des kleinen Parks zwischen Truderinger Bahnhof und Kreilerstraße empfunden.

Ein BA-Antrag auf Lampen für dieser Wegeverbindung hin zum Bajuwarenpark wurde von der Stadt kategorisch abgelehnt.

»In der Regel werden Wege in öffentlichen Grünanlagen dann mit einer Beleuchtung ausgestattet, wenn sie asphaltiert sind und eine besondere oder übergeordnete Bedeutung haben«, schreibt das Baureferat. Grünanlagen seien in erster Linie Aufenthalts- und nicht Durchgangsorte. »In der fast flächendeckend auch nachts künstlich erhellten Stadt mangelt es an dunklen Räumen, auf die nachtaktive Tiere angewiesen sind. Öffentliche Grünanlagen sollen hierfür einen gewissen Ausgleich bieten. Eine intensive Freizeitnutzung diese Anlagen soll auf die Tages- und Abendzeiten begrenzt sein, während nachts mit Rücksicht auf die Anwohner Ruhe einkehren soll. Auch im Hinblick auf das generelle Ziel der Energieeinsparung ist eine doppelte Beleuchtung von Erschließungswegen – Wohnstraßen plus Grünanlagenwegen – nicht vertretbar.« Das Referat empfiehlt den Anwohner nachts den beleuchteten Umweg über die Elritzen- oder Karpfenstraße, was der BA für unzumutbar und im Sinne einer höheren Akzeptanz für Öffentlichen Nahverkehr für kontraproduktiv hält. Auch der Grüne Herbert Danner ist enttäuscht und will sich weiter für die Beleuchtung einsetzen: »Die Diskussionen beim Ortstermin mit der Stadt sind in dieses Standardantwortschreiben leider gar nicht einflossen«, sagt er.

Wie sicher ist der kleine Park?

»Vor allem an den Wochenenden verwandelt sich der Park in der Nacht in eine Partymeile«, schreibt ein betroffener Anwohner. Während der Grünzug tagsüber eine kleine Oase für Kinder mit gut besuchten Parkbänken für Pausen sei, verwandelt sich die Anlage zwischen Truderinger Bahnhof und Kreilerstraße nachts im Schutze der Dunkelheit in einen »Freiraum«. Es habe sich seit Herbst 2011 dort eine versuchte Vergewaltigung, Drogenhandel und -konsum, Ruhestörungen, Beleidigungen, Schlägereien und Pöbeleien, Sachbeschädigung, Trinkgelage und anderes unerfreuliches ereignet.

Dem gegenüber steht die Einschätzung des zuständigen Polizeioberkommissars Udo Tippelt. Der Truderinger U-Bahnhof werde regelmäßig überwacht und sei ein typischer S-Bahnhof mit den gängigen Vorkommnissen. Allerdings könne man nicht von einem großen Brennpunkt und einer extremen Gefahr für Passanten sprechen. Es gäbe Vorfälle auch im Grünzug, jedoch sei alles im Rahmen. Er persönlich glaubt ebenso wie das Baureferat, dass eine Beleuchtung des kleinen Parks nur bedingt mehr Sicherheit bietet. Es kann nämlich auch sein, dass sich gerade deshalb noch mehr zwielichtige Gestalten im Park versammeln und vom Bahnhof rüberziehen. Denn nachts ist dort die Frequentierung durch andere Menschen und damit die soziale Kontrolle geringer als im Straßenraum, so das Baureferat. bus

Artikel vom 12.02.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...