Apfelkuchen mit Zimt

Konditorenweltmeisterin betreibt Backschule in Oberpframmern

Konditorenweltmeisterin Andrea Schirmaier-Huber liebt alles was süß ist und vermittelt ihr Wissen gerne in ihrer Backschule. 	Foto: hw

Konditorenweltmeisterin Andrea Schirmaier-Huber liebt alles was süß ist und vermittelt ihr Wissen gerne in ihrer Backschule. Foto: hw

Oberpframmern · »Mir ist das Backen sozusagen in die Wiege gelegt worden«, lacht Andrea Schirmaier-Huber, die sich selbstbewusst »den Lafer der Konditoren« nennt.

Die 36-jährige Münchnerin trägt nämlich nicht nur den Weltmeistertitel im Konditorenhandwerk, sondern ist auch als Jurorin bei Back-Shows im Fernsehen tätig und hat schon für fast alle im deutschen Showbusiness gebacken, die Rang und Namen haben, erst kürzlich für Alfons Schuhbeck, wie sie verrät. In ihrer Familie übt man bereits seit 1895 das Konditorenhandwerk mit viel Liebe zum Beruf aus. 1999 sorgte sie dann für einen Höhepunkt der erfolgreichen Familiengeschichte, als sie nach Abschluss ihrer Lehre und als Bundessiegerin für Deutschland bei der Berufs-Weltmeisterschaft in Canada startete und mit der Goldmedaille wieder nach Hause reisen durfte. »Diese Chance hat man nur einmal im Leben, ein zweites Mal darf man nicht antreten«, erklärt sie. In zweieinhalb Tagen mussten unter strenger Aufsicht sieben Disziplinen bewältigt werden. Es galt unter anderem eine einheimische Spezialität zu backen, eine Marzipanfigur zu kreieren, Pralinen zu fertigen ebenso wie Eis, um nur einen kleinen Teil der Aufgaben zu benennen. Gegen die große Konkurrenz setzte sich Andrea Schirmaier-Huber durch und durfte ganz oben aufs Siegertreppchen.

Auf den Lorbeeren hat sich die Konditorin nicht ausgeruht, sondern jede Gelegenheit genutzt, um zu lernen. So hat sie auch zwei Jahre in Asien gelebt und dort gearbeitet. Zurück in der Heimat hat sie sich in Oberpframmern mittlerweile ihren Traum erfüllt und einen Laden mit angeschlossener Back-Akademie gegründet. Hier kann sie ihre fantasievollen Kreationen backen, aber auch Kurse für begeisterte Laien geben. »Mittlerweile kann jeder, den es interessiert, schon fast perfekt kochen. Viele zaubern zu Hause schon unglaubliche Menüs auf den Tisch«, weiß sie zu berichten. Relativ neu ist hingegen der Trend, es daheim auch semi-professionell mit dem Backen zu versuchen. »Im Gegensatz zum Kochen, wo man durchaus ein wenig kreativ sein darf, ist Backen eine Technik, bei der es auf Genauigkeit ankommt«, erklärt sie. Man müsse sich beim Backen an die Angaben im Rezept halten, damit der Kuchen auch gelinge, bekennt sie lachend.

Wer ihre ganz speziellen Kreationen bewundern durfte, glaubt allerdings nicht so recht, dass es mit der Kreativität in der Backstube so eine Sache sein soll. Gefragt, was die aufregendste Torte gewesen sei, die sie je gebacken habe, sagt sie: »Ein lebensgroßes Playboy-Bunny, das für einen Deutschlandbesuch von Hugh Hefner bestellt worden war.« Wie hingegossen habe die gleich in mehrfacher Weise verführerische Frau mit 1,80 Meter Länge ausgesehen. »Sie sollte ja wirklich lebensecht aussehen, also musste man alle Kurven und Formen mit Teig nachmodellieren«, erinnert sie sich lachend. »Das Konditorenhandwerk ist ein Handwerk, allerdings muss man Spaß an filigranen Tätigkeiten haben«, so Andrea Schirmaier-Huber. In ihren Backkursen lernen ambitionierte Laien Tortenträume backen, Pralinen zu fertigen und das Beste aus ihrer Küchenmaschine herauszuholen.

»Es ist toll zu sehen, mit welcher Hingabe die Leute dabei sind«, freut Schirmaier-Huber. Momentan gehe der Trend bei Event-Torten zur Dekoration mit echten essbaren Blüten, verrät sie. Aber nicht nur ihre eigenen Kuchen und Torten isst sie gerne, sondern auch »Hausgemachtes« von engagierten Laien. »Wenn jemand zu Hause für einen besonderen Anlass backt, nimmt er in der Regel nur die besten Zutaten und verarbeitet diese mit viel Liebe, das schmeckt man«, findet die passionierte Konditorin. Wenn es sich dann noch um einen Apfelkuchen handelt, am besten mit heimischen Äpfeln und einer Prise Zimt, dann ist auch auf ihrem Kuchenteller die Welt vollkommen in Ordnung. hw

Artikel vom 04.02.2014
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