Ex-Profi Maxi Pupp ist schon ganz aufgeregt vor seiner zweiten Olympia-Teilnahme

Glonner als Co-Trainer des deutschen Skicross-Teams in Sotschi dabei

War selbst Olympiahoffnung in der Disziplin Skicross und jetzt als Trainer dabei: Maxi Pupp	Foto: Privat

War selbst Olympiahoffnung in der Disziplin Skicross und jetzt als Trainer dabei: Maxi Pupp Foto: Privat

Glonn · Dank Maximilian Pupp wird die Marktgemeinde Glonn bei den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi vertreten sein. Der 28-Jährige, der schon als Schüler für den Wintersportverein (WSV) Glonn zahlreiche Alpinskirennen gewann, begleitet als Co-Trainer das sechsköpfige deutsche Skicross-Team.

Sprünge über künstliche Bodenwellen, rasante Kurven: Skicross ist ein waghalsiger Sport, Verletzungen bleiben kaum aus. Diese schmerzliche Erfahrung musste Pupp selbst machen. Fast wäre er 2010, als Skicross erstmals olympische Disziplin wurde, selbst bei den olympischen Winterspielen in Vancouver gestartet. Doch kurz davor, im Dezember 2009, brach er sich einen Knochen im Sprunggelenk. Das war nicht nur das Aus für seine Olympia-Teilnahme, sondern auch für seine Profi-Karriere.

Dabei galt er schon früh als vielversprechendes Ski-Talent. Schon mit drei Jahren rutschte er auf den Brettern die Finkenhöhe in Glonn hinunter, wurde bald Mitglied im WSV, gewann noch vor dem Eintritt ins Grafinger Gymnasium Schülerrennen, wurde mit 14 Jahren in die Gaumannschaft des Skiverbands München aufgenommen und stieg mit 16 in den CD-Kader auf. »Das bedeutete viermal in der Woche Training in Garmisch-Partenkirchen. Deshalb bin ich dann für die letzten vier Schuljahre ins Ski-Gymnasium im Berchtesgadener Land gewechselt«, erzählt er.

Doch schon damals, mit etwa 18 Jahren, verhinderte eine Schulterverletzung einen weiteren Aufstieg. Dann entdeckte er Skicross für sich. 2005 fuhr Pupp spontan um die Deutsche Meisterschaft mit – und landete überraschend auf Platz zwei.

Maxi Pupp vor Sotschi 2014: »Ich bin sehr aufgeregt«

2008 ging er im allgäuerischen Grasgehren als Sieger der Skicrosstour hervor. Die Krönung sollte Vancouver werden. »Die Sprunggelenksverletzung war schon bitter. Ich habe die olympischen Spiele dann zu Hause auf Krücken verfolgt«, erinnert er sich.

Doch er hatte Glück im Unglück: Kurze Zeit später, noch während der damals angehende Sportwissenschaftler mitten in den Vorbereitungen für sein Diplom steckte, bekam er vom Deutschen Skiverband (DSV) das Angebot, die Skicross-Europamannschaft zu trainieren. »Das habe ich dann nach dem Studium ein Jahr lang gemacht, bevor ich an die Seite von Bundestrainer Alex Böhme befördert wurde«. Sein Traumjob? »Absolut!«, sagt er und strahlt. Natürlich gebe es auch mal unangenehme Tage, »zum Beispiel, wenn man während des Trainings bei minus 30 Grad Celsius am Gletscher steht«, erzählt er grinsend. Aber die Belohnung sei dann wieder, wenn das Team erfolgreich ist »und ich meinen Beitrag dazu geleistet habe«. Sein Traineralltag im Sommer spielt sich auf der Olympiaanlage in München ab: Kraft- und Konditionstraining. Das ist auch das einzige, was er selbst noch betreibt. »Für mehr sportliche Aktivitäten habe ich keine Zeit, schon gar nicht fürs Skilaufen«, gesteht er.

Von Dezember bis März ist er ständig unterwegs, von einem Weltcup-Rennen zum nächsten – Kanada, Italien, Frankreich, Deutschland. Insgesamt neun waren in dieser Saison geplant, wegen Schneemangel mussten allerdings einige abgesagt werden, unter anderem am 17. und 18. Januar in Bischofswiesen im Berchtesgadener Land. Die beiden Rennen wurden ins französische Val Thorens verlegt, die letzte Gelegenheit für die Skicrosser. Denn die Weltcup-Rennen dienen dazu, sich für die olympischen Winterspiele zu qualifizieren. »Von fünf deutschen Frauen haben das nur Anna Wörner und Heidi Zacher geschafft«, berichtet Pupp. Auf die beiden setzt er nun in Sotschi. Es wird nicht sein erster Besuch in der Stadt am Schwarzen Meer sein. »Vor jeder Olympiade findet ein Jahr vorher ein Probe-Weltcup statt, das war 2013 im Februar«, erzählt der Glonner. Wenn er dieses Jahr am 9. Februar in den Flieger steigt, wird es anders sein.
»Ich bin sehr aufgeregt«, gibt er zu – und hofft, dass das deutsche Team bei der Abschlussfeier am 23. Februar laut jubeln kann. Von Sybille Föll

Artikel vom 30.01.2014
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