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Familienbibliothek und Bildungslokal kommt in die Messestadt

Bald auch in der Messestadt: Die (Vor)-Lesefüchse sind eines von vielen Angeboten, die regelmäßig in den Stadtteilbüchereien stattfinden.	Foto: bus

Bald auch in der Messestadt: Die (Vor)-Lesefüchse sind eines von vielen Angeboten, die regelmäßig in den Stadtteilbüchereien stattfinden. Foto: bus

Messestadt Riem · »Eine rasant wachsende Stadt wie München muss der kulturellen Bildung einen großen Stellenwert einräumen«, so die Meinung von Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers (SPD).

Einstimmig hat der Kulturausschuss und diese Woche der Stadtrat deshalb eine Familienbibliothek für die Messestadt Ost beschlossen. Auch ein Bildungslokal wird unter Federführung des Referats für Bildung und Sport als Beratungseinrichtung neu nach Messestadt Ost kommen. Dort erhält man dann Informationen zu Themen wie Schul- und Berufsabschluss, Anerkennung von Ausbildungen aus dem Ausland, Jobqualifizierung und deutsches Schulsystem. Beide Einrichtungen sollen an einem Standort entstehen. Der Bezirksausschuss (BA) 15 Trudering-Riem empfiehlt dazu den Kauf einer Immobilie, damit nicht hohe Mietpreise und befristete Mietverhältnisse stören können. Groß ist die Freude bei der SPD und den Grünen über die neuen Angebote im Osten.

Fraktionssprecherin Maren Salzmann-Brünjes und ihre Kollegin Susan Beer aus der Messestadt haben sich für das Bildungslokal und die Familienbibliothek ebenso stark gemacht wie der Grüne Stadtrat Herbert Danner. »Die Förderung von Bildung in einem ganzheitlichen Sinn ist uns sehr wichtig und wir freuen uns, dass hier ein guter Schritt in die richtige Richtung getan wird«, so Salzmann-Brünjes. SPD, Grüne und die Parteilose Henrike Haarstick wehrten sich im BA erfolgreich gegen den Vorschlag der CSU, eine Bibliothek im Kopfbau des Riemer Parks zwischen Messestadt und Kirchtrudering anzusiedeln. Das Gebäude sei schlecht erreichbar, nicht beheizbar und stehe unter Denkmalschutz. Magdalena Miehle und die CSU glaubten trotzdem, dass hier eine Familienbibliothek für Truderinger und Messestädter günstig wäre. Die BA-Vorsitzende Stephanie Hentschel (FW) plädierte für ein Künstleratelier im Kopfbau. Herbert Danner schaffte es mit der SPD, eine Mehrheit gegen diese Entscheidung zu bilden. So konnte der Kulturausschuss nun positiv für die Familienbibliothek in der Messestadt Ost votieren. Die Stadt kalkuliert für das Projekt einmalige Investitionskosten von rund 700.000 Euro und laufende Kosten von etwa 650.000 Euro.

Sehr zufrieden mit dem Stadtratsbeschluss ist auch Tilman Renz von der Kulturetage, dem Kultur-Bürgerforum in der Messestadt-West. Er war eigens in die letzte BA-Sitzung gekommen, um sich zu bedanken, dass die Vorlage des Kulturreferats für die Bibliothek besteht. Sein Kulturverein hat den Mietvertrag in den Riem-Arcaden um weitere fünf Jahre bis Ende 2018 verlängert. Wie es nach diesem Zeitpunkt weitergeht, wird sich zeigen. Derzeit plädiert der Verein für einen Verbleib am mittlerweile etablierten Standort in Messestadt West. Derzeit versorgt die Münchner Stadtbibliothek mit ihrer Außenstelle Trudering-Riem beide Stadtviertel. Sie zieht aktuell um von der Wasserburger Landstraße 205 in die Wasserburger Landstraße 241. »Durch die trennenden Zuggleise ist die Erreichbarkeit für die Riemer allerdings nicht optimal.

Angesichts dessen, dass in der Messestadt rund 20.000 Menschen aus über 100 Nationen wohnen, und es sich vor allem um Familien handelt, wird hier ein Bedarf für eine Bibliotheksversorgung gesehen, auch wenn eine eigene Bibliotheksfiliale üblicherweise einen Einzugskreis von etwa 60.000 Menschen voraussetzt. Die familienbezogene Ausrichtung wird besonders betont, die enge Anbindung an ein Bildungslokal ist Teil des inhaltlichen Konzepts«, erklärt Jennifer Becker, Pressesprecherin des Kulturreferats.

Mittelfristig wird die Stadtbibliothek Trudering am Truderinger Bahnhof unterkommen. Trudering und Riem sind somit auch perspektivisch gut versorgt. Waldtrudering wird außerdem einen neuen Standort bekommen, Berg am Laim wird erweitert, Neuperlach bekommt einen Neubau am Hanns-Seidel-Platz im Rahmen der dortigen Bebauungen. Es passiert also einiges im Münchner Osten.

Inwieweit in der Zwischenzeit auch Bücherbusse zum Einsatz kommen, muss noch geklärt werden.In der Messestadt wird die Stadt im nächsten Schritt gemeinsam mit dem BA 15 einen geeigneten Standort für die Familienbibliothek und das Bildungslokal suchen. »Um dies inhaltlich umzusetzen, ist es wichtig, dass auch neue Konstellationen und Kooperationen eingegangen werden. Das Kulturreferat nimmt für Riem gerne die aus der Politik kommenden Impulse auf, um möglichst allen Bürgern das vielfältige Angebot der Münchner Stadtbibliothek zukommen zu lassen«, erklärt der Kulturreferent abschließend. bus

Artikel vom 28.01.2014
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