Abschied von Rosa Bauer

Ehrenbürgerin in Unterhaching beigesetzt

Viele Menschen verabschiedeten sich von der Ehrenbürgerin Rosa Bauer.	Foto: Kohnke

Viele Menschen verabschiedeten sich von der Ehrenbürgerin Rosa Bauer. Foto: Kohnke

Unterhaching · Mit roten Rosen und dem Lied »Time to Say Goodbye« von Andrea Bocelli und Sarah Brightman verabschiedete sich Unterhaching von seiner Ehrenbürgerin Rosa Bauer. Unter großer Anteilnahme folgte der Trauerzug auf dem Friedhof der Urne der 91-Jährigen zu ihrer letzten Ruhestätte. Sie starb in der Nacht auf Heiligabend im KWA-Stift am Parksee.

An den Trauerfeierlichkeiten nahm Ilona Dobbs teil. Die Pflegetochter der Verstorbenen und ihre Familie waren aus London angereist, um Rosa Bauer die letzte Ehre zu erweisen. Gekommen waren ebenso Freunde und Wegbegleiter sowie zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats und des öffentlichen Lebens, um ihre Anteilnahme zu bekunden. Klaus Westmar, Ehrenbürger Unterhachings und ehrenamtlicher Seelsorger am KWA-Stift, leitete die berührende Zeremonie in der Aussegnungshalle. Viele Gespräche habe er mit Rosa Bauer geführt, erzählte Westmar. Sie sei zeitlebens eine so quirlige Frau gewesen. In den letzten Tagen, so schien es ihm beinah, sei ihr der Lebenswille aber abhanden gekommen. Auch Landrätin Johanna Rumschüttel kam, um Abschied zu nehmen. Warmherzig erinnerte sie an die Verstorbene. »Sie war so ein Energiebündel und ein außergewöhnlicher Mensch«. Sie habe sich stets über jede Begegnung mit ihr gefreut. Der Tod des Ehemanns und des eigenen Kindes hätten ihr Leben geprägt. Wo andere aber verzagen, hätte sie fast übermenschliche Kräfte bekommen, sagte die Landrätin.

Mehr als zwölf Jahre engagierte sich Rosa Bauer im Kreistag des Landkreises München und setzte sich für die Kinder des Jugoslawienkrieges ein. Sie hätte es sich auch nicht nehmen lassen, die Hilfsgüter für ihre Hilfsorganisation »Kroatienhilfe« selbst zu begleiten. »ihre vielen Auszeichnungen können nur annähernd beschreiben, welch ein Mensch sie war«, schloss Landrätin Rumschöttel. Mehr als 20 Jahre engagierte sich Rosa Bauer zudem auch im Gemeinderat für die SPD, war Sozialreferentin und Ortswaisenrätin.

Es seien immer die sozial Schwachen, die Armen und ganz besonders die Kinder gewesen, die ihr am nächsten gestanden hätten, betonte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD). Die Gemeinde trauere um Rosa Bauer, das soziale Gewissen der Heimatgemeinde, Trägerin der Willy-Brandt-Medaille und des Bundesverdienstkreuzes. Aufgrund ihrer Verdienste war ihr außerdem vor 16 Jahren die Ehrenbürgerschaft verliehen worden. »Ich hoffe aufrichtig, dass Rosa Bauer all das Gute, was sie zu ihren Lebzeiten getan hat, dort, wo sie jetzt ist, vergolten wird«, so der Bürgermeister. Er verneige sich vor ihrem Lebenswerk.

Dazu zählt freilich auch das enorme Engagement für die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Rosa Bauer leitete von 1982 bis 1999 die Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Unterhaching. Gunter Decker, Kreisverbandsvorsitzender, berichtete, der Ortsverein sei jetzt der mitgliederstärkste des ganzen Landkreises. Das sei nur ihr Verdienst gewesen, so Decker. Und doch sei sie stets eine so bescheidene und herzensgute Frau geblieben. Was heutzutage unter bürgerschaftlichem Engagement verstanden würde, hätte Rosa Bauer gelebt. Kathrin Kohnke

Artikel vom 29.01.2014
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