Abschied von Gerhard Bold

Unterhaching · »Ein Großer ist von uns gegangen«

Ein langer Trauerzug begleitete den verstorbenen Gerhard Bold von St. Korbinian zu seiner letzten  Ruhestätte.	Foto: Kohnke

Ein langer Trauerzug begleitete den verstorbenen Gerhard Bold von St. Korbinian zu seiner letzten Ruhestätte. Foto: Kohnke

Unterhaching · Bewegt nahm Unterhaching Abschied von seinem Feuerwehr-Ehrenkommandanten Gerhard Bold sen. Lang war der Zug der Trauernden von der Pfarrkirche St. Korbinian zum Friedhof. Hier fand der 75-Jährige seine letzte Ruhestätte.

Wehren unter anderem aus Oberhaching, Sauerlach, Taufkirchen, Oberbiberg sowie aus dem spanischen Adeje/Teneriffa waren gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Der Ehrenkommandant der Unterhachinger Feuerwehr war am vorletzten Samstag kurz nach Mitternacht friedlich eingeschlafen. Nur wenige Stunden zuvor hatte er noch an der Jahreshauptversammlung seiner Wehr teilgenommen. Pfarrer Kilian-Thomas Semel, Leiter des Unterhachinger Pfarrverbands, berichtete während des Requiems von Gesprächen, die er zu Lebzeiten mit Gerhard Bold geführt hatte. Wenn er einmal sterben müsse, dann sollte es schnell sein, habe ihm dieser vor seinem Tod einmal gesagt. »Diesen Wunsch hat ihm der Herrgott erfüllt«, sagte Semel und betonte, Bold habe in seinem Leben gezeigt, worauf es ankomme: Sein eigenes Ich einzusetzen für die Welt. »Er hat sein Teil dazu getan, das es in unserer Welt besser und heller wurde«.

Nicht nur in St. Korbinian, auch in der Aussegnungshalle des Friedhofes waren die Plätze belegt. Vor den geöffneten Türen standen unzählige Feuerwehrleute in Trauer versammelt. Bürgermeister Wolfgang Panzer sprach für die Gemeinde. Er verabschiede mit Bold auch einen Kollegen, der Leiter des Bauhofs war und sich in der Bauverwaltung und im Hauptamt engagierte. Er sei stolz, betonte der Rathauschef, dass er den Verstorbenen ein gutes Stück seines Lebens begleiten durfte. Die Familie Bold verlöre nun einen liebevollen Ehemann, Vater und Großvater. »Wir alle können gar nicht ermessen, wie groß die Lücke sein muss, die er bei seiner ersten Familie zuhause und seiner zweiten Familie, der Feuerwehr, hinterlässt«, überbrachte Panzer sein Beileid.

Auch Richard Fritz, Vorstandsmitglied der Unterhachinger Wehr, gedachte des verstorbenen Kameraden. »Unser Gerhard war immer gut drauf und erfreute sich im Grunde bis zuletzt guter Gesundheit«. Umso mehr hätte sein Tod überrascht und betroffen gemacht. Niemand habe geahnt, dass der Abschied nach der Hauptversammlung für immer sein sollte. Bereits als 19-Jähriger war dieser im Jahr 1958 in die Feuerwehr eingetreten, wurde 1971 stellvertretender und 14 Jahre später deren Kommandant. Wenig Stüberlabende habe er seit seinem Ruhestand verpasst, seine Sprüche und Witze seien legendär. »Gerhard, wir werden dich nie vergessen«, sagte Richard Fritz auch im Namen der Feuerwehrschaft. Der Nachruf auf der Website der Feuerwehr Unterhaching fand für all die Worte der Trauer einen berührenden Nenner. »Ein Großer ist von uns gegangen«. K. Kohnke

Artikel vom 27.01.2014
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