Generali Haching im Januar noch ohne Erfolg

Vierte Niederlage im vierten Spiel

Die Gästefans erwiesen sich in Unterhaching als wahre Volleyball-Anhänger.  Foto: Verein

Die Gästefans erwiesen sich in Unterhaching als wahre Volleyball-Anhänger. Foto: Verein

Unterhaching · Kann man das Glück wirklich erzwingen? Wenn das so ist, dann reicht das, was sich die Bundesliga-Volleyballer von Generali Haching derzeit auf dem Spielfeld erarbeiten, nicht aus. Gegen den VfB Friedrichshafen hat es am Sonntag in eigener Halle eine 1:3-Niederlage gegeben. Damit haben die Hachinger alle bisherigen vier Spiele im Januar verloren. Alle gegen hochkarätige Gegner zwar, aber wer ganz nach oben will, muss auch die mal schlagen können. Das fehlt den Hachingern zurzeit.

Es waren sportlich betrachtet enge Spiele. Es waren knappe Entscheidungen. Alles zu Ungunsten der Hachinger, die gegen die Berlin Recycling Volleys, zweimal PGE Skra Belchatow und den VfB Friedrichshafen insgesamt nur drei Sätze gewinnen konnten – im Nachhinein alle bedeutungslos. Gegen die Dauerrivalen vom Bodensee gingen drei der vier gespielten Sätze wieder nur denkbar knapp an die Gäste. 25:22 im ersten Satz, 30:28 im zweiten und 26:24 im vierten. Dazwischen zeigten die Hachinger dem VfB im dritten Satz beim 25:16 klar die Grenzen auf. In der Summe aber zu wenig. Bitter: Haching machte insgesamt 99 Punkte, Friedrichshafen nur 97. Dennoch nahm der VfB alle drei Punkte für die Tabelle mit.

»Wir waren leider etwas nervös zu Beginn«, stellte Hachings Trainer Mihai Paduretu nach der Partie fest. Dies nutzten die abgezockten Gäste in der ausverkauften Halle. Die Hausherren mühten sich redlich den Abstand zu verkürzen. Dies gelang bis auf zwei Punkte, reichte aber nicht mehr, um den Satzverlust zu verhindern.

Eine besondere Form der Wertschätzung hatten die Gästefans für Generali Haching vorbereitet. Die drei Punkte wollten sie natürlich haben, aber ihnen ist auch klar, was der drohende Rückzug der Mannschaft für den sportlichen Wert der Liga hätte. Die mitgereisten Friedrichshafener Fans unterstützten die Gastgeber moralisch mit einem Plakat mit der Aufschrift: »Eine Liga ohne Haching geht nicht!«. Sie sahen zudem einen zweiten Satz, in dem zuerst die Gastgeber das Heft in die Hand nahmen. Erst Mitte des Durchgangs erkämpften sich die Gäste die Führung zurück. Mit einer spektakulären Abwehraktion von Ferdinand Tille und einem starken Block von Marcus Böhme erspielte sich Haching Satzball, doch der Satz ging in eine spannende Verlängerung, die letztlich die Gäste für sich entschieden.

Im dritten Satz brachte Paduretu Simon Hirsch für Marien Moreau und plötzlich lief es bei den Bayern wie am Schnürchen. Mit guter Blockarbeit, starken Aufschlägen und Spielfreude ließ man den Gegner nicht ins Spiel kommen. Lohn war ein Satzgewinn mit neun Punkten Vorsprung. Doch in der Folge wackelte nicht Friedrichshafen, sondern wieder Unterhaching.

Der vierte Satz ähnelte dem ersten. Wieder musste man einem Rückstand hinterherlaufen, verkürzte diesen auch stetig, bis die Oberbayern plötzlich mit drei Punkten in Front lagen (21:18). Doch einfache Fehler verhinderten den Satzgewinn. Das Match war verloren.

Paduretus Resümee: »Wir hatten einige Aktionen, in denen wir deutlich besser waren als der VfB, allerdings haben wir auch einige haarsträubende Fehler mehr gemacht als der VfB. Wir haben gegen ein starkes Team verloren, aber auch selber gut gespielt. Unser Aufschlagspiel hat sich deutlich verbessert. Trotzdem müssen einige noch konzentrierter trainieren. Dann passieren solche Fehler nicht, die uns den zweiten und vierten Satz gekostet haben.«

In der Tabelle wird's langsam ungemütlich für die Hachinger. Derzeit ist das Bild verzerrt, weil Berlin erst neun Ligaspiele absolviert hat, Haching kommt auf elf, Friedrichshafen sogar schon auf zwölf. Daher ist der dritte Platz der Hachinger alles andere als repräsentativ. Wenn die Berliner ihre Nachholspiele gewinnen – und sie werden nicht alle Punkte abgeben – ziehen sie fast zwangsläufig an den Hachingern vorbei, die nur zwei Punkte mehr auf dem Konto haben.

Umgekehrt rangiert jetzt der TV Ingersoll Bühl auf Platz zwei, ein Spiel und zwei Punkte mehr als Haching. Damit können die Hachinger aus eigener Kraft vorrücken. Einzig Friedrichshafen ist (fast) uneinholbar enteilt. Zwölf Spiele, 32 Punkte – hier könnte nur Berlin rankommen. Aber die Punkte, die die Häfler schon haben, müssen die Berliner erst noch holen.

Punkten können die Unterhachinger bereits am Mittwoch, 29. Januar, bei CV Mitteldeutschland. Das nächste Heimspiel findet am Sonntag, 2. Februar, ab 16 Uhr gegen den Moerser SC statt. Hier hilft nur noch ein Befreiungsschlag.

Artikel vom 27.01.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...