Da schau her! In Haidhausen hat sich die Erde aufgetan

München · Neulich hat sich ja in Haidhausen die Erde aufgetan. Ein fünfzehn Meter tiefes Loch. Mitten auf dem Trottoir, Innere Wiener Straße. Ich hatte sofort unseren Ude im Visier, schließlich ist das Klinikum Rechts der Isar nicht weit, kann gut sein, dass der Noch-OB einfach mal hingraben wollte an das Krankenhaus, das zur Technischen Universität gehört.

So hätte er vielleicht herausgefunden, wie das so geht, Spital ohne Sparzwang, und er hätte dem Reiter Didi seine Weisheiten flüstern können, oder dem Schmid Seppi, wer es halt hören will und künftig als neuer Oberbürgermeister braucht für seine Behandlung der maladen Keimschleudern in Stadtbesitz. Erst hatte ich dann noch mal Christian Ude im Verdacht, der nach dem gemeinsamen Dreikönigs-Dings im nahen Hofbräukeller seinen Wunschnachfolger Dieter Reiter mit einem Absturz überraschen wollte, zum Gewöhnen. Vielleicht auch nur, um echte Haidhauser Basis-Luft zu schnuppern. Was jetzt als einfacher Lüftungsschacht eines alten Bierkellers verkauft wird, ist freilich etwas ganz anderes: Ein sicheres Zeichen, dass russische Investoren und arabische Fonds die nächste Runde einläuten in Sachen innerstädtischer Luxusobjekte. »Großzügiges Souterrain Altmünchner Prägung« ist das Stichwort. Mit etwas Glück bringt die Stadt sogar noch ein paar Sozialwohnungen unter. Mit dem garantierten Gefühl von Aufstieg. Jeden Tag.

Artikel vom 26.01.2014
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