SPD – längs der Isar fordert mehr Förderung

Einstieg in erneuerbare Energie

»Die finanzielle Förderung des 100.000-Dächer-Programms muss fortgesetzt werden,« fordert Landtagsabgeordnete Monica Lochner-Fischer.

Damit kritisiert sie die geplante drastische Kürzung der Mittel durch die Bundesregierung. »Als Nebeneffekt muss auch an die Erhaltung vieler Arbeitsplätze, vor allem im Handwerk, gedacht werden.«

In einem Fachgespräch der SPD-längs der Isar hatte der SPD-Sprecher der Energie-Enquetekommission Dr. Axel Berg (MdB) die rot-grüne Wende in der Energiepolitik beschrieben: Ausstieg aus der Atomenergie, Erneuerbare-Energien-Gesetz und -Verordnung, Förderung der Photovoltaik, Öko-Steuer, Altbausanierung und Einstieg in effektive Technologien alternativer Energieerzeugung. Mit dem neuen Kraft-Wärme-Koppelungs-Gesetz wird ökologischer Energiewirtschaft eine Zukunft gegeben, z.B. bei den Stadtwerken Münchens. Als visionäre Schritte sieht Berg die Nutzung der Erdwärme in Oberbayern und der Sonnenenergie. »Die Sonne über Bayern könnte die ganze Welt mit Strom versorgen.«

Landwirt als Energiewirt, das haben sich die 5000 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) auf die Fahne geschrieben. Die Vorsitzende Elisabeth Waizenegger stellte die Erfahrungen mit einer Biogasanlage ihres Allgäuer Hofes vor. Gülle, Holz- und Rasenabfälle dienen als Material der kleinen 18 kW-Anlage. Einerseits kann Energieverbrauch eingespart werden und andererseits der Überschuss ins öffentliche Stromnetz gegen Bezahlung eingespeist werden.

Erneuerbare Energie wird so zu einer neuen Einnahmequelle der Landwirtschaft. Dazu gehören auch Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen, der Mais- und Rapsanbau. Diese alternative Energieerzeugung rechnet sich bereits. Wolfgang Schölkopf vom Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE) stellte den geringen Nutzungsgrad der traditionellen Energiewirtschaft heraus. Von der Energieerzeugung über den Transport bis zum Endgerät gehen jeweils 30 % der Energie verloren, d.h. wir nutzen nur 10 % der ursprünglichen Energie. Der Wirkungsgrad regenerativer Energie ist wesentlich höher als bei der fossilen (Kohle, Öl, Gas).

Langfristig kann sie den Energiebedarf durch den Ausstieg aus der Atomenergie voll auffangen. Allerdings liegt ihr Anteil an der gesamten Energieerzeugung zur Zeit bei 4 %. »Eine hohe Wirtschaftlichkeit ist aber nur mit verstärkter staatlicher Förderung möglich,« dazu zählt für Schölkopf auch mehr Forschungsförderung. Mehr Mittel für die Forschung regenerativer Energie forderte auch Frau Waizenegger. Sie kritisierte darüber hinaus die unterschiedliche Genehmigungspraxis der Ämter:

»In einer Gemeinde geht alles unkompliziert, bei einem Landratsamt fallen hohe Auflagen und Gebühren an. Das wirkt abschreckend auf konservativ denkende Landwirte.« Während die Forderung nach mehr Forschungsmittel Axel Berg nach Berlin mitnehmen muss, versprach Monica Lochner-Fischer sich um den Abbau von Ämterwillkür in Bayern zu kümmern.

Artikel vom 09.08.2001
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