Engagierte Gemeinde blickt nach vorn

Neubiberg · Gelungener Jahresempfang der Gemeinde Neubiberg

Neubiberg ehrte verdiente Bürger beim Jahresempfang: Bürgermeister Günter Heyland (5. v. l.) freute sich über so viel Engagement. Foto: Boschert

Neubiberg · Gab letztes Jahr ein Spruch aus der Mongolei dem Neujahrsempfang der Gemeinde Neubiberg das Motto, sollte er dieses Jahr unter der orientalischen Weisheit »Wer alleine arbeitet addiert, wer zusammen arbeitet, multipliziert« stehen.

Dabei ehrte Bürgermeister Günter Heyland sieben Bürger, die in besonderer Weise zum »aktiven Gemeindeleben« beitrugen. Die Summe der Einzelleistungen könnte aufgrund der Förderzusagen Heylands durchaus ein Produkt werden.

Nach Begrüßung der Ehrengäste, darunter die Bayern-SPD Generalsekretärin Natascha Kohnen, MdL Kerstin Schreyer-Stäblein und die 2. Bürgermeisterin von Ottobrunn, Monika Modrow-Lange, sowie der Vizepräsident der Bundeswehr-Universität (UniBW), Prof. Dr. Mathias Heinitz und Vertreter der christlichen Kirchen eröffneten Heidi Möckl und Herbert Roth den Reigen der Geehrten. Möckl und Roth sind seit über 15 bzw. 30 Jahren für die »Waldschützen Neubiberg« und weit darüber hinaus aktiv. Ganz anders im Lacrosse, in dem das Team der Bundeswehr-Universität die Deutschen Hochschulmeisterschaften gewann. Welche Faszination diese, dem Hockey entfernt ähnliche Sportart, ausübt kann man bei der nächsten Deutschen Meisterschaft für Damen und Herren am 14. und 15. Juni im Sportpark Zwergerstraße erleben. Die Neubiberger Offiziere sind heiß auf die Titelverteidigung. Ein Damenteam gibt es an der UniBW noch nicht, aber Bürgermeister Heyland überlegte laut, ob sich Lacrosse nicht als »elfte Abteilung beim TSV Neubiberg« eigne.

Ebenfalls beeindruckte die hübsche Viviana Lechner vom TSV Neubiberg-Ottobrunn, die Bayerische Meisterin im Jahn-Sechskampf (Bodenturnen, Stufenbarren, 100 m-Lauf, Kugelstoßen, 100 m-Schwimmen und Kunstspringen) wurde. Leider musste sie beim Deutschen Turnfest schon in der Anfangsdisziplin aufgeben, da sie sich schwer verletzte. Den nächsten Bayerischen Titel hat die 15-Jährige aber fest im Visier. Ein Name im Sportsektor ist natürlich Georg Pöttinger, der seit über 30 Jahren beim TSV Neubiberg-Ottobrunn aktiv ist. Lange war er zweiter Vorsitzender und Leiter der Tischtennis-Abteilung, noch immer ist er als kreativer, zuverlässiger Organisator von Sportveranstaltungen und praktischen Neuerungen unentbehrlich.

Doch Neubiberg ist nicht nur eine Sportgemeinde. Sie zählt auch ausgezeichnete Professoren zu ihren Bürgern. So gab Dr. Stefan Lindl, Professor für Geschichte an der Universität Augsburg, einen Einblick in seine freiheitliche Lehrmethode, für die ihn das Bayerische Kultusministerium mit dem »Preis für gute Lehre« auszeichnete. Auf Nachhaltigkeit setzt Renate Haidinger, die vor gut zehn Jahren »Brustkrebs Deutschland e.V.« gründete, weil es »keinen Verein gab, der Patientinnen, Ärzte und Wissenschaftler zusammen brachte«, so Haidinger. Das heute schon dichte Expertennetzwerk macht mit Beleuchtungsaktionen, z.B. am Münchner Rathaus und Stachus sowie der Dresdner Semperoper auf sich aufmerksam, damit – so Haidingers Wunsch – »Brustkrebs einmal eine heilbare Krankheit wird«. Für ihren nimmermüden Einsatz wurde die sympathische Frau letztes Jahr mit der Verdienstmedaille des Bundesverdienstkreuzes geehrt.

»Handeln statt verhandeln«, lautet das Motto von Niklas Kroner-Weigl. Er wirbt seit Jahren für »plant for the planet«. Bis 2020 wollen die Kinder und Jugendlichen auf der ganzen Erde eine Billion Bäume pflanzen, um so einen riesigen Kohlenstoff-Speicher aufzubauen. »Wenn jeder Bürger bis 2020 nur 150 Bäume pflanzt, ist dieses Ziel zu schaffen«, so die Kampagne. Das erklärte der 15-Jährige nicht nur in geschliffenen Worten den Festgästen in der Grundschule Neubiberg, sondern auch bei »größeren Vorträgen mit über 1000 Managern«, so Kroner-Weigl lächelnd. Die Anregung Heylands für eine Pflanzaktion im Zukunftswald nahm der Schüler begeistert auf.

Ihm wie den anderen übergab Heyland als Dank der Gemeinde die silberne Ehrennadel der Gemeinde, ein Jahreslos der Aktion Mensch und Blumen bzw. Getränke. Den Münchner Wiesn Sinfonikern unter Leitung des Neubibergers Andi Habl dankte er für die Musik. Ihr in den Swing- und Big Band Stücken bewiesenes Können hätte mehr Fanfaren-Vielfalt als die Hymne für die Olympiade von 1972 erwarten lassen. Dennoch ging konnten sich die Gäste früher als letztes Jahr neue Kontakte beim Buffet knüpfen. Damit aus der Summe ein Produkt wird. Angela Boschert

Artikel vom 14.01.2014
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