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Rekordergebnis für Stadtbibliothek Hasenbergl im ersten vollen Betriebsjahr

In der Stadtbibliothek Hasenbergl gibt es einen speziellen Bereich für Jugendliche und junge Erwachsene, wie Leiter Nikolaus Schwarzenberg voller Stolz zeigt.	Foto: ws

In der Stadtbibliothek Hasenbergl gibt es einen speziellen Bereich für Jugendliche und junge Erwachsene, wie Leiter Nikolaus Schwarzenberg voller Stolz zeigt. Foto: ws

Hasenbergl · Die Zahlen sprechen Bände – buchstäblich: Die Stadtbibliothek Hasenbergl im neuen Kulturzentrum 2411 vermeldet in ihrem ersten vollen Betriebsjahr ein Rekordergebnis. 2013 gab es nach Angaben von Bibliotheksleiter Nikolaus Schwarzenberg rund 440.000 Ausleihen und gut 130.000 Besucher.

Das heißt, im Schnitt waren am Tag etwa 600 Bürger da und liehen rund 1800 Medien aus. Insgesamt gab es 2013 mehr als 1300 Neuanmeldungen. »Die Stadtbücherei ist vom ersten Tag an eine Erfolgsgeschichte«, resümiert Schwarzenberg.

Die Stadt hatte das Kulturzentrum an der Ecke Dülfer-/Blodigstraße im Hasenbergl am 7. Oktober 2012 eröffnet. Im Erdgeschoss und ersten Stock gibt es ein Paradies für Leseratten. Im zweiten Stock laufen Kurse der Volkshochschule. Im dritten Stock steigt im Bürgersaal ein vielfältiges Kulturprogramm des Vereins Stadtteilkultur 2411. Auf vier Etagen ist den Bürgern also jede Menge geboten. »Das Haus hat einen super Zuspruch«, freut sich Bibliotheksleiter Schwarzenberg.

Auch in seiner Einrichtung gibt es Kultur pur. Dann werden schnell die Bücherregale zur Seite geschoben, Stühle aufgestellt und die Bücherei avanciert zum Theater. Es ist Platz für 160 Leute. 2013 gab es allein 75 Veranstaltungen für Kinder. Die Kleinen können sich am 15. Januar bei der »Kleinen Raupe Nimmersatt« auf Deutsch und Türkisch amüsieren (Beginn 16 Uhr). Im Januar und Februar findet jeden Freitag ein Theater-Workshop für Kinder und Jugendliche von acht bis 14 Jahren statt (von 17 bis 18.30 Uhr). Ende Januar steigt ein Kinder-Konzert mit den »jungen Philharmonikern«. Die Erwachsenen kommen heuer bei Stephan Zinners »Der Fluch des Pharao« – bayerischem Kabarett mit viel Musik – auf ihre Kosten (6. Mai). Der Schauspieler und Kabarettist Alfred Mittermeier serviert den Zuschauern am 14. Oktober eine »Extrawurst«. In erster Linie kommen die Bürger aber natürlich, um sich Bücher, Filme und neue Medien wie Blue Rays auszuleihen. Das Angebot ist riesig: Man hat die Qual der Wahl unter 40.000 Medien. »Der Super-Renner sind DVDs und Konsolenspiele für Playstation«, so Schwarzenberg. Im ersten Stock hat die Stadt einen speziellen Bereich für Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen. Da gibt es drei Stationen für Konsolenspiele, eine hat einen sehr großen Bildschirm.

Bei den Büchern laufen Krimis und Thriller gut, besonders mit regionalem Bezug. Das heißt, mit Schauplätzen in Oberbayern und im Allgäu. Rita Falk, gebürtig aus Oberammergau, hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um einen Dorfpolizisten (»Dampfnudelblues« und »Schweinskopf al dente«) in die Herzen der Leser geschrieben.

Die Stadtbibliothek ist mit knapp 1400 Quadratmetern Ausleihfläche die größte in München. 15 Monate nach Eröffnung des Kulturbaus werden laut Schwarzenberg die Kinderkrankheiten des Hauses nun nach und nach behoben. Die Heizung funktioniere nun zum ersten Mal zufriedenstellend. Doch »die Lüftungsanlage ist nach wie vor ein Dauerärgernis«. Wer sich lange in den Bibliotheksräumen aufhalte, empfinde es recht stickig. Die Besucher bekämen von diesen Kinderkrankheiten des Neubaus jedoch wenig mit, so Schwarzenberg. »Das Publikum nimmt das Kulturzentrum als ein elegantes Haus wahr.« Wally Schmidt

Artikel vom 07.01.2014
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