Löwen lassen Sankt Pauli Vortritt

Zu kurz gesprungen

Dicke Gelegenheit verpasst: Christopher Schindler. Foto: A. Wild

Dicke Gelegenheit verpasst: Christopher Schindler. Foto: A. Wild

München/Giesing · Im ersten Spiel der Rückrunde in der Zweiten Fußballbundesliga unterlag der TSV 1860 München dem FC Sankt Pauli mit 0:2 (0:1). Die Giesinger verpassten damit im Verfolgerduell den möglichen Sprung auf Tabellenplatz drei, den sich dafür die Hamburger eroberten.

Die sportliche Ausgangslage machte den Reiz der munteren Partie in Fröttmaning aus: Unabhängig vom Ausgang würde eine der beiden Mannschaften aufgrund der Niederlagen der Konkurrenz den Relegationsplatz einnehmen können. 23.700 Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit die Hausherren als das agilere Team, doch Moritz Stoppelkamp, Yannick Stark und Daniel Adlung verpassten gute Gelegenheiten zur Führung. Die sollte dann kurz vor dem Pausenpfiff den Gästen mit ihrer ersten Torchance im Spiel gelingen. Giesings Kai Bülow entschied sich in zentraler Position nicht zum Torabschluss, sondern für einen weiteren Querpass. Dieses Manöver hatte Christopher Buchtmann erahnt und spritzte dazwischen. Über Christopher Nöthe und Marc Rzatkowski konterte der FC Sankt Pauli blitzschnell. Am Ende überwand Nöthe Löwen-Keeper Gabor Kiraly aus zehn Metern Torentfernung zum 0:1 (44. Min.). „Uns ist es heute nicht gelungen, die Kompaktheit der letzten Wochen herzustellen“, monierte Sechzig-Trainer Friedhelm Funkel, „dazu kamen die Abspielfehler von uns im Spielaufbau. Das ist die Stärke von Sankt Pauli, dass sie nach der Balleroberung schnell umschalten. Wir haben es einfach nicht geschafft, diese Situationen zu verhindern. Deswegen geht der Sieg für Hamburg auch in Ordnung.“

Im zweiten Durchgang standen die Gäste vom Kiez mit der Führung im Rücken tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf sich ergebende Kontergelegenheiten. Den Weiß-Blauen fehlten trotz eines spielerischen Übergewichts die Ideen, um die Hamburger Defensive zu überwinden. Friedhelm Funkel reagierte und brachte mit Bobby Wood für Mittelfeldspieler Kai Bülow einen zweiten Stürmer. Die größte Chance zum Ausgleich bot sich Innenverteidiger Christopher Schindler, der eine Kopfballverlängerung von Dominik Stahl am zweiten Pfosten erwischte, den Ball aber aus sechs Metern über die Querlatte jagte (72. Min.). Zwei Minuten später drosch der eingewechselte Ex-Löwe Sebastian Maier einen Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position an den Pfosten (74. Min.). Vom TSV 1860 München war in der Schlussviertelstunde wenig zu sehen, den Kiezkickern boten sich immer mehr Freiräume. Nach einer abgewehrten Ecke der Giesinger schaltete Hamburgs Christopher Buchtmann am schnellsten und schickte mit einem präzisen Pass den schnellen Fin Bartels auf die Reise. In einem Eins-gegen-Eins-Duell ließ der Gegenspieler Moritz Volz aussteigen und schnippelte den Ball von der Strafraumgrenze aus unerreichbar für Gabor Kiraly in die lange Ecke zum 0:2 (81. Min.). Die Löwen vermochten nicht mehr zurückzuschlagen. Sechzig-Kapitän Guillermo Vallori befand: „Wir haben heute nicht gut gespielt, nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Damit können wir nicht zufrieden sein. Jetzt müssen wir uns voll auf Frankfurt konzentrieren, um dort etwas mitzunehmen.“

Im letzten Spiel des Kalenderjahres 2013 treten die Löwen am kommenden Samstag um 13 Uhr beim FSV Frankfurt an. Die Bornheimer machten am vergangenen Spieltag mit einer spektakulären 3:3-Aufholjagd nach 0:3-Rückstand in Karlsruhe von sich reden.

(as)

Artikel vom 17.12.2013
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