Gut angekommen

Otterfing · Aktive Dorfgemeinschaft

Otterfing · Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat die die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Otterfing ausgelöst. Die zweite Bürgermeisterin Ulrike Stockmeier (Freie Wähler) referierte bei der Gemeinderatssitzung im November über den Sachstand zum Thema Flüchtlinge. Mit 25 Personen sei das Haus nun komplett belegt, berichtete sie. Überwiegend seien junge Leute und junge Familien mit fünf kleinen Kindern in die ehemalige Pension in der Palnkamer Straße eingezogen.

Alle seien sehr aufgeschlossen und interessiert, dennoch dürften die Flüchtlinge während der ersten neun Monate der Bearbeitung ihrer Asylanträge nicht selbst arbeiten, erinnerte Stockmeier an die Gesetzeslage. Lebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs müssten also zur Verfügung gestellt werden. »Ich halte es aber für notwendig, die Leute so selbständig wie möglich zu halten«, plädierte sie in diesem Zusammenhang. Großes Lob erteilte Stockmeier den Bürgern der Gemeinde: »Man hält es nicht für möglich, wie viele Menschen jeden Tag anrufen, um zu helfen«, freute sie sich. So würden zum Beispiel viele Lehrer anrufen, die bereit sind Deutschunterricht zu geben, eine Bürgerin hätte angeboten Mutter-Kind-Unterricht zu erteilen. Es hat sich auch »ein ganz tolles Netzwerk aus sieben Damen« gebildet, die die Flüchtlinge unterstützen. Sie koordinieren Kleiderspenden, Arztbesuche, Deutschunterricht, Sportvereine, Kinderfragen und vieles mehr. Aktuell würden gerade Schuhe und Nähmaschinen organisiert. Eine tolle Zusammenarbeit sei unter anderen auch mit dem Bayerischen Roten Kreuz, der Tafel und der Gemeindeverwaltung entstanden. Auch die Otterfinger Sportvereine seien in Sachen Unterstützung ganz vorne mit dabei: »Es ist unglaublich wie viel Hilfe sie anbieten«, berichtete Stockmeier. Neben den Sportangeboten, seien das auch Sachspenden wie zum Beispiel eine Spendenkiste beim Skibasar, die mit warmer Kleidung nun in der kalten Jahreszeit gerade richtig kam.

»Auf diesem persönlichen Weg kommt das ganze Dorf zusammen«, zog die zweite Bürgermeisterin eine durchweg positive Bilanz. Die Flüchtlinge auf der anderen Seite, stünden den Angeboten aus der Gemeinde sehr aufgeschlossen gegenüber, weiß Stockmeier »Die Flüchtlinge sind unglaublich interessiert an uns, nur manche trauen sich noch nicht so recht«, erläuterte sie. Auch beim Erlernen von Deutsch, würden einige schon sehr gute Fortschritte machen. Auch in der Nachbarschaft der Flüchtlingsunterkunft ist die anfängliche Skepsis schon in Wohlwollen und Hilfsbereitschaft umgeschlagen: »Ich als Nachbar kann das nur bestätigen«, betonte Bürgermeister Jakob Eglseder, »es läuft gut, alle sind sehr freundlich.« Die Zusammenarbeit und das Miteinander im Ort seien super, freute er sich und lobte explizit das Engagement Stockmeiers und der anderen Helfer und Helferinnen. Auch Eglseder selbst steht da nicht zurück: Mit den Fahrrädern, die von der Abteilung Skigymnastik zur Verfügung gestellt wurden, »üben die Flüchtlinge jetzt bei mir auf dem Hof Fahrradfahren. Da kann nicht so viel passieren«, schmunzelt der Bürgermeister.

Pietsch

Artikel vom 16.12.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...