Selber kochen für die Kinder

Haarer Gemeindekindertagesstätten stellen Essen um

Marianne Kornberger, Lechte Schmidt, Susanne Hehnen, Heike Loy und Küchenchefin Manuela Dambowy (von links nach rechts). Foto: Gemeinde Haar

Marianne Kornberger, Lechte Schmidt, Susanne Hehnen, Heike Loy und Küchenchefin Manuela Dambowy (von links nach rechts). Foto: Gemeinde Haar

Haar · Jeden Mittag knurren in den Haarer Gemeindekindertagesstätten fast 300 kleine Mägen. Doch wenn dann die Zeit zum Essen da ist, ist nicht jeder Hungrige glücklich damit, was auf seinem Teller landet. Gut, die Geschmäcker sind verschieden – aber zumindest soll in Zukunft die Qualität des Mittagessens stimmen. Deshalb wird ab sofort das Essen nicht mehr von einem Catering-Service bezogen, sondern es wird selbst gekocht! Und zwar in der Küche des Kindergarten in der Casinostraße.

Salamitürme, Käseberge und Tomatensoßenseen: So in etwa sah die Küche im gemeindlichen Kindergarten in der Casinostraße aus – und das um halb 9 Uhr morgens. Fleißig am Werkeln waren hier bereits die vier Damen, die in Zukunft knapp 300 Kindermägen satt machen sollen. Unzufrieden mit dem Catering »Unsere Kindergärten waren doch ziemlich unzufrieden mit dem Essen – und da wir keine Essenspreissteigerung wollten, haben wir überlegt, ob wir das Essen nicht einfach selbst kochen«, erklärt Susanne Hehnen, Sachgebietsleiterin Kindertagesstätten und soziale Einrichtungen bei der Gemeinde Haar. Die Küche in der Casinostraße war bereits vorhanden, schließlich wurde hier schon immer für die Kinder selbst gekocht. Einige Küchengeräte wurden nun nachgerüstet, das Personal aufgestockt – und schon ging’s los: Nach und nach wurden nun die einzelnen Gemeindekitas mit ins Boot genommen, bis schließlich alle fünf von hier versorgt werden. Für die Köchinnen ist das natürlich eine Umstellung plötzlich die gut dreifache Menge zu produzieren. Doch es klappt erstaunlich reibungslos.

Wenig Fleisch, viel Gemüse Und was kommt nun auf die Teller? »Wir machen nur einmal in der Woche Fleisch und dabei nur Pute und Hähnchen – aus Rücksicht auf die verschiedenen Kulturen, die wir in den Kinder-gärten haben«, sagt Manuela Dambowy, die Küchenchefin. Und damit nimmt sie es sehr ernst – so ist die Salami, die an diesem Tag auf die Pizzabrote kommt, aus 100 Prozent Pute. Mit Blick auf die große Schüssel mit Äpfel zeigt sie, was sonst noch wichtig ist: Frisches kommt auf den Tisch, viel Obst, viel Gemüse. Und natürlich achtet man auch auf Allergiker: Der Käse für die Pizzabrote beispielsweise ist laktosefrei.

Die vier Frauen freuen sich, für die Kinder kochen zu dürfen. Aus einigen Kochbüchern für Kinderkost suchen sie sich ständig neue Rezepte heraus. Jetzt heißt es abwarten, wie gut das Essen bei den Kindern ankommt. Im eigenen Casino-Kindergarten sind die Kleinen auf jeden Fall Feuer und Flamme. »Einer kommt immer wieder zu mir in die Küche, extra um mir ein Bussi zu geben. Als Dankeschön für das gute Essen, wie er sagt«, freut sich Manuela Dambowy. Was für einen schöneren Lohn kann es für eine Arbeit wohl geben…

Artikel vom 12.12.2013
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