Haar · Die Luft ist raus – Weniger Anträge

Haar · »Information und Beratung«, so Bürgermeister Helmut Dworzak, statt üppiger finanzieller Unterstützung – das sind die wesentlichen Kennzeichen der Haarer Förderrichtlinien 2014 zur Energieeinsparung. Einerseits muss die Kommune angesichts eingebrochener Gewerbesteuern kräftig sparen, andererseits ist die Nachfrage der Bürger nach den gemeindlichen Fördermitteln stark rückläufig.

Dies führt Umweltreferent Michael von Ferrari auf eine »gewisse Marktsättigung« zurück. Das aktivierte Programm segnete der Gemeinderat ab, SPD-Lokalpolitiker Alexander Zill allerdings »mit Bauchschmerzen« wegen des hohen CO2-Anteils von Autoabgasen. Die Statistik macht klar, dass 2009 und 2010 die Jahre waren, in denen sich die Bewohner nachhaltig mit der Einsparung von Energie auseinandergesetzt und Unterstützung beantragt haben. 900.000 Euro bzw. 1,25 Millionen Euro wurden seitens der Gemeinde investiert. 2012 waren’s nur mehr 360.000 Euro, im laufenden Jahr bis zur Haushaltssperre im April gar nur rund 98.000 Euro. Die Zahl der genehmigten Anträge nahm von 75 (2009) folglich stark ab auf letztlich 20.

Für Maßnahmen zur Wärmedämmung von Häusern gingen bis April lediglich vier finanzielle Unterstützungswünsche ein, die gleiche Zahl von Ansinnen registrierten die Fachleute im Rathaus zum Austausch von Heizungsumwälzpumpen. Für die inzwischen bereits zum sechsten Mal durchgeführten »Haus-zu-Haus-Beratungen« interessierten sich gerade einmal vier Personen, 2009 waren’s noch 38. Und eine »Haus-zu-Haus-Solarberatung« nahmen fünf Haarer (2010:20) in Anspruch. Die seit 13 Jahren laufende Aktion »Thermografie« macht die Sättigung beim Thema Energie am stärksten deutlich. Sieben gegenüber 61 Bürgern in 2009 meldeten sich dazu.

ikb

Artikel vom 12.12.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Haar (weitere Artikel)
Südost-Kurier (weitere Artikel)