Wörth baut schon und Langenpreising und Inning am Holz sind in der Planungsphase

Kreis Erding · Drei neue Dorfläden sollen Ortskerne im Kreis Erding neu beleben

Muster für Langenpreising? Der Laden in Haag an der Amper (Kreis Freising) ist genauso groß, die Finanzierung für die Langenpreisinger ausdrücklich »eine Option«. Foto: kw

Muster für Langenpreising? Der Laden in Haag an der Amper (Kreis Freising) ist genauso groß, die Finanzierung für die Langenpreisinger ausdrücklich »eine Option«. Foto: kw

Kreis Erding · Dorfläden kommen anscheinend in Mode in den kleinen Gemeinden des Landkreises: In Wörth ist man schon am weitesten, dort war nun Baubeginn. Erste Gedanken, ein vorhandenes Gebäude zu nutzen, hat die Gemeinde nach einigen Überlegungen und Planungen aber fallen gelassen. Jetzt baut sie neu und gestaltet damit mitten im Dorf obendrein einen Dorfplatz, der die Lebensqualität der Bewohner noch weiter verbessern könnte.

In dem Gebäude werden auch eine Bücherei und eine Arztpraxis untergebracht. In Wörth muss die Nahversorgung von Grund auf neu aufgebaut werden, war zentrales Anliegen eines Arbeitskreises, der schon 2011 ins Leben gerufen wurde und jetzt unmittelbar vor dem Ziel steht. Bis dahin ist es in Langenpreising noch ein weiter Weg. Immerhin ist die Arbeitsgruppe um Franz Neumüller schon so weit, dass sie einen Dorfladen besichtigen konnte, der in gleich vielerlei Hinsicht als Muster dienen kann. Erstens ist er mit 175 Quadratmetern Verkaufsfläche so groß wie in Wörth. Zweitens hat auch dieser die Unterstützung des örtlichen Handels. Es gibt nämlich einen Metzger am Ort, der erkannt hat, dass er nur profitieren kann, wenn ein Dorfladen mit einem ergänzenden Angebot aufwarten kann. Drittens ist dieser von einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft getragen, die bereits 219 Mitglieder hat, für Neumüller ausdrücklich »eine Option«. Auch das hat der geplante Langenpreisinger Dorfladen mit dem in Wörth gemeinsam, wo ein zumindest ähnliches Modell bereits realisiert ist. Auch Gemeinderat Konrad Danner, der im Gremium regelmäßig berichtet, nannte diese Organisationsform »interessant«. Den »Musterladen« im Nachbarkreis Freising, den auch die Langenpreisinger Dorfladenmacher bereits besichtigt haben, finanzieren die Mitglieder mit einer Einlage von mindestens 200 Euro. Eine Nachschusspflicht besteht nicht. Das begrenzt auch das Risiko für die, die sich hier engagieren. Für Neumüller ist der Vorteil klar: Viele Bürger tragen diesen Laden mit und haben darum ein Interesse am Erfolg.

Der Dorfladen, der in Wörth gebaut wird, kann zum Mittelpunkt eines Dorfplatzes werden, eines neuen Dorfkerns, der das Gemeindeleben bereichern soll. Genau das ist jetzt auch die Überlegung von Bürgermeister Josef Naderer in Inning am Holz, der vor ganz ähnlichen Optionen steht: In Inning soll ebenfalls ein Dorfplatz entstehen, wie in den beiden anderen Gemeinden Wörth und Langenpreising auch im Rahmen eines vom Freistaat geförderten Entwicklungsprogrammes. Die Gemeinde konnte ein altes Gebäude, das den Bereich noch beherrscht, erwerben, wird es aber abreißen. »Es steht zu nahe an der Straße und die Bausubstanz ist einfach nicht mehr brauchbar.« Dass ein Neubau entstehen soll, steht für den Bürgermeister fest, und damit eröffnet sich für ihn die Frage nach einem Dorfladen. Im Moment ist es noch eine Idee, die aber im kommenden Jahr konkret beraten werden soll.

kw

Artikel vom 05.12.2013
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