Für viele Haustiere sind die Ferien die schlimmste Zeit

Wenn Herrchen Urlaub macht

München · Schweizer Gipfel erklimmen, Sonne tanken in Italien, Radtouren in Dänemark – die meisten Menschen haben sich ihr diesjähriges Urlaubsziel bereits ausgesucht.

Denn Urlaubszeit ist die schönste Zeit des Jahres. Doch für manche Heimtiere sind die Sommerferien von Frauchen und Herrchen leider die schlimmste Zeit. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) rät Heimtierbesitzern deshalb dringend zur rechtzeitigen und je nach Tierart individuellen Vorsorge bei der Urlaubsplanung: »Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, Tiere artgerecht unterzubringen. Die Zeiten, in denen Heimtiere aus Bequemlichkeit ins Tierheim abgegeben oder sogar ausgesetzt wurden, sollten endgültig vorbei sein«, erklärt ZZF-Präsident Klaus Oechsner.

Die entscheidenden Fragen bei der Urlaubsplanung sind: Kann das Tier mitgenommen werden? Bleibt es besser zu Hause? Wie kann eine liebevolle Betreuung des Tieres sichergestellt werden? Für Katzen, Vögel, Nager und Terrarientiere gilt: Am schönsten ist es zu Hause. Lange Autofahrten und Flüge sollte man ihnen ersparen. Hunde sind unkomplizierte Reisebegleiter und sollten nach Möglichkeit immer mitgenommen werden, da sie in der Regel einen sehr starken Bezug zu Herrchen oder Frauchen entwickeln. Führt die Reise für längere Zeit an einen vertrauten Ort, können auch Katzen mitgenommen werden.

Am besten transportiert man sie in einem geschlossenen Korb. Vor dem Urlaub muss geklärt werden, ob Tiere am Ferienort gestattet sind und welche Bestimmungen des Gastlandes und der Transitstaaten zu beachten sind. Auskünfte über erforderliche Impfungen und Dokumente erteilen die örtlichen Veterinärbehörden, Tierärzte und Tierschutzvereine.

Heimtiere, die während des Urlaubs zu Hause bleiben, benötigen unbedingt einen zuverlässigen Betreuer. Ideal ist es, wenn ein Bekannter den tierischen Freund in seiner gewohnten Umgebung betreut. Findet sich niemand, hilft ein Blick in Tageszeitungen oder Zeitschriften: Viele Tierfreunde bieten sich als private Pflegestellen an – eine Tierpatenschaft, die in der Regel auf Gegenseitigkeit beruht und auch bei zukünftigen Urlaubsplanungen hilf., Auch die örtlichen Tierschutzvereine führen Tierhalter zusammen, die sich während des Urlaubs wechselseitig um ihre Tiere kümmern. Vögel und Kleintiere können zur vorübergehenden Betreuung auch in vielen Zoofachgeschäften artgerecht untergebracht werden. Eine Tierpension sollte man vorher genauestens in Augenschein nehmen.

Vor allem auf Sauberkeit der Unterkünfte, Auslaufmöglichkeiten, Fachkompetenz der Pfleger und individuelle Zuwendung ist zu achten. Gute Adressen vermitteln in der Regel Zoofachgeschäfte, Tierärzte und Tierschutzvereine. Dem Tierbetreuer teilt man alle Vorlieben und Besonderheiten des Tieres, die Tätowiernummer, die Mikrochipkennzeichnung sowie die eigene Ferienanschrift und die Adresse des Tierarztes mit. Auch Kopien des Impfpasses und der Versicherungspolice sollte man ihm überlassen.

Nach einem intensiven »Beschnuppern« sorgt der Tiersitter für gewohntes Futter, frisches Wasser, Spiel- und Streicheleinheiten und bei Hunden für genügend Auslauf.

Am wenigsten Vorsorge müssen Aquarianer treffen. Wenn das Aquarium regelmäßig gepflegt wurde, kann es dank moderner Futterautomaten und Zeitschaltuhren problemlos mehrere Wochen alleine bleiben, ohne dass die Fische dadurch beeinträchtigt werden. Lediglich zur Kontrolle der Technik und zum gelegentlichen Auffüllen des Futters und des verdunsteten Wassers ist gegebenenfalls ein hilfreicher Nachbar erforderlich.

Artikel vom 25.07.2001
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