Sie sind für die Familie und für andere da

Jahresbilanz in Unterschleißheim: Immer mehr Mütter im Ehrenamt

Yvonne Aghedo (31) engagiert sich während ihrer Elternzeit ehrenamtlich.	Foto: VA

Yvonne Aghedo (31) engagiert sich während ihrer Elternzeit ehrenamtlich. Foto: VA

Unterschleißheim · Aktuelle Studien zeigen: Jeder dritte Deutsche ist ehrenamtlich tätig. Davon nutzen immer mehr Mütter ihre Elternzeit, um sich außerhalb des Berufslebens aktiv gesellschaftlich zu engagieren.

Annette Freitag vom Familienzentrum der Nachbarschaftshilfe Unterschleißheim e. V. zieht eine Jahresbilanz: »Nicht nur die vom Familienzentrum angebotenen Krabbelgruppen werden immer voller, auch das Interesse von Müttern an einer ehrenamtlichen Tätigkeit während der Elternzeit steigt. Allein in diesem Jahr begrüßten wir wieder fünf neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen in unserem ›Offenen Treff‹«, freut sich Annette Freitag, Ressortleiterin Verwaltung.

Der Babyboom in Unterschleißheim ist nicht zu übersehen. Allein in diesem Jahr lud Bürgermeister Böck 222 Neuankömmlinge zum Babyempfang ein. Das Familienzentrum der Nachbarschaftshilfe Unterschleißheim e. V. weiß diesen stetigen Zuwachs zu schätzen.
Besonders Vereine bieten eine Plattform für Mütter, sich mit individuellen Fähigkeiten einbringen zu können. »Jeder tut das, was er gut kann und gerne macht. Im Ehrenamt ist die Wertschätzung oft überdurchschnittlich. Danksagungen kommen bei uns nicht zu kurz«, erzählte Annette Freitag weiter. »Von der Bankerin bis hin zur Steuerfachangestellten oder Physiotherapeutin: unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen haben verschiedenste berufliche Hintergründe«, ergänzte sie. Neben der sozialen Anerkennung, ist der kleine Dazuverdienst eine zusätzliche Bestätigung für die geleistete Arbeit. Im Ergebnis bedeutet das Abwechslung und soziale Kontakte für die Mütter oder Väter.

Die Aufgaben als Teamfrau im Offenen Treff sind vielfältig, vor allem aber stehen sie anderen Müttern als Ansprechpartner und manchmal auch als Seelsorger zur Verfügung. Hier können sich Mütter zwanglos treffen und sich austauschen. Für nicht-deutsch-sprachliche Mütter gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich an jedem zweiten Freitag im Monat in der offenen, mehrsprachigen Gruppe »Unterschleißheim International« kennenzulernen. »Wir hatten einmal eine Mutter, die sich bei uns im Team engagierte und so bei uns Deutsch gelernt hat. Sie nutzte dies explizit, um sich auf den Berufseinstieg nach der Elternzeit vorzubereiten«, erinnert sich Annette Freitag.

Nicht jede ehrenamtliche Tätigkeit bietet, wie das Familienzentrum, auch gleichzeitig eine Kinderbetreuung. Yvonne Aghedo ist neu beim Familienzentrum und half das erste Mal beim diesjährigen Frauenkleiderbasar mit: »Es ist so schön, dass man hier sein Kind mitnehmen kann«, freute sie sich. Ihr acht Monate altes Baby Elijah war die ganze Zeit dabei. Es schlief seelenruhig in seinem bunten Tragetuch. Yvonne Aghedo machte vor allem die Beratung Spaß. Silvia Richter kann diese Freude teilen. Sie hilft schon seit über zehn Jahren bei den Vorbereitungen und bei der Umsetzung des Frauenkleiderbasars mit. »Wir haben hier einen treuen Kern von Mitarbeiterinnen, die schon sehr lange dabei sind. Ihre Kinder sind im Familienzentrum groß geworden und haben zu den anderen im Team ein familiäres Verhältnis«, weiß Annette Freitag.

Der kleine Elijah kann seine Mama jetzt öfter zur Arbeit begleiten. Yvonne Aghedo ist nun als Teamfrau am Freitagnachmittag im ›Offenen Treff‹ anzutreffen. Das Familienzentrum war ihr schon lange vertraut. Mit ihrer älteren Tochter (drei Jahre) besuchte sie regelmäßig eine Krabbelgruppe und auch Sohn Elijah hat bereits seine eigene.

Das Familienzentrum sorgt somit stets für den eigenen Nachwuchs. »Mit neuen Menschen gelangen neue Impulse und Anregungen zu uns. Davon lebt das Familienzentrum«, sagt Dörte Schack-Steffenhagen, Leiterin des Familienzentrums sowie Geschäftsführerin der Nachbarschaftshilfe Unterschleißheim e. V. und ist von der Mithilfe begeistert. »Wir freuen uns immer über Helferinnen und Helfer, die sich gern ehrenamtlich engagieren möchten.«

Neue Gesichter werden mit offenen Armen empfangen und können neben Abwechslung und Berufserfahrung, auch neue Freundschaften erfahren. Und diese können ewig halten: »Obwohl die Kinder schon längst aus dem Kleinkindalter heraus sind, gibt es viele Frauen, die immer wieder gern ihre Hilfe anbieten«, so Dörte Schack-Steffenhagen.

Artikel vom 14.11.2013
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