Löwen-Reserve gewinnt Derby

Fest in blauer Hand

Giesinger Freudentaumel. Foto: A. Wild

Giesinger Freudentaumel. Foto: A. Wild

München/Giesing · Einen Zuschauerrekord in der Regionalliga Bayern gab es am Mittwochabend beim Derby zwischen den Reserveteams des TSV 1860 und des FC Bayern. Die Begegnung wurde wegen des hohen Zuschauerandrangs zehn Minuten verspätet angepfiffen. 12.260 Zuschauer im Grünwalder Stadion sahen, wie die Löwen Revanche für die Hinspielniederlage nahmen.

Alessandro Schöpf brachte die Bayern in der 19. Minute in Führung. Im zweiten Durchgang drehten die Weiß-Blauen das Spiel – Liridon Vocaj (47. Min.) und Mike Ott (68. Min.) trafen für den TSV 1860. Das Motto des Löwenanhangs, der auf einem Großtransparent in der Stehhalle „Fest in blauer Hand“ getitelt hatte, sollte sich bewahrheiten.

Bayern-Trainer Erik ten Hag konnte im ersten Durchgang mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden sein: „Wir haben ein, zwei Mal Fehler gemacht, ansonsten haben wir das Spiel kontrolliert, ließen den Ball laufen und sind durch unser schnelles Umschaltspiel immer wieder gefährlich geworden.“ Die ein, zwei Fehler führten allerdings jeweils zu Großchancen für den TSV 1860. Keeper Lukas Raeder spielte einen Abschlag direkt in die Beine von Liridon Vokay, dessen flache Hereingabe Mike Ott vor dem Tor um Zentimeter verpasste (11. Min.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte setzte sich Giesings Stephane Mvibudulu über die rechte Seite durch, spielte den Ball am herausstürzenden Raeder vorbei, ehe der zurückgelaufene Innenverteidiger Daniel Wein in letzter Sekunde auf der Linie klären konnte. Zwischenzeitlich hatte der FC Bayern mehr Ballbesitz, ließ den Gegner geschickt laufen und nutze seine erste gute Gelegenheit zur Führung. Julian Green eroberte den Ball gegen Manuel Bühler, passte mit Übersicht auf Alessandro Schöpf, der von der Strafraumgrenze aus abzog und unhaltbar für Schlussmann Michael Netolitzky unter die Latte traf (19. Min.). Routinier Necat Aygün fasste die Partie nach Spielschluss zusammen: „Wir hätten in Führung gehen müssen. Bayern hat unseren ersten Fehler gnadenlos ausgenutzt. Nach der Pause hat jeder für jeden gekämpft, wir waren leidenschaftlich und haben am Ende verdient gewonnen.“

Erik ten Haag appellierte in der Halbzeitpause an sein Team, es solle im zweiten Durchgang einfache Fehler vermeiden. „Aber gleich der erste Fehler nach der Halbzeit führte zum Ausgleich. Danach sind wir aus der Ordnung geraten, haben Passfehler gemacht, die uns normalerweise nicht unterlaufen. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie das Derby mit Emotionen angehen sollen, aber dabei den Kopf behalten müssen. Das ist uns nicht gelungen. Wir müssen daraus lernen, wenn wir die Meisterschaft gewinnen wollen.“ Der agile Stephane Mvibudulu hatte beim Ausgleich ein Zuspiel von Lukas Raeder abgefangen, auf Liridon Vocaj gepasst, der freie Bahn hatte und nervenstark aus zwölf Metern zum 1:1 abschloss (47. Min.). Die Löwen wollten nun mehr und wurden für ihr Engagement belohnt. Fejsal Mulic erkämpfte den Ball gegen Stefan Buck, Stephane Mvibudulu bot sich zum Doppelpass an, die Weiß-Blauen kombinierten sich durch die Bayern-Deckung – am Ende kam Mike Ott freistehend an den Ball und schob ihn aus neun Metern zwischen zwei Verteidigern hindurch zum 2:1 ins Netz (68. Min.). In der 74. Minute lag die Kugel erneut im Bayerntor, doch Schiedsrichter Lothar Ostheimer wollte vorher ein Foulspiel von Stephane Mvibudulu erkannt haben. Keinen Interpretationsspielraum ließ in der Nachspielzeit ein hartes Foul von Löwen-Verteidiger Chris Rech, der Tobias Schweinsteiger an der Mittellinie von den Beinen holte. Ostheimer zog die Rote Karte.

Löwen-Coach Torsten Fröhling strahlte nach dem Schlusspfiff: „Es ist einfach schön, so ein Derby zu gewinnen. Ich habe in der Pause gesagt, geht raus, zeigt den Fans Leidenschaft, Wille und Mut. Wenn ihr dann verliert, wird euch das keiner krumm nehmen.“ Sein Team setzte die Vorgaben um. „Die zweite Halbzeit ging an uns. Bayern ist Druck nicht gewohnt, wir sind früh draufgegangen, haben sie zu Fehlern gezwungen.“

(as)

Artikel vom 07.11.2013
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