Löwen mit Vorbildcharakter

TSV 1860 gegen Nazis

Hand in Hand: Fanszene und Klub. Foto: A. Wild

Hand in Hand: Fanszene und Klub. Foto: A. Wild

München/Giesing · Unter dem Motto „Kein Spielraum für Rechtsradikalismus“ bezieht der TSV 1860 München zusammen mit seinen Fans deutlich Stellung. Um eine Handhabe gegen vereinzelt auftretende Rassisten und Neofaschisten bei Sportveranstaltungen der Löwen zu haben, wurde unter anderem die Hausordnung für die Arena ergänzt – Personen die erkennbar entsprechenden Kreisen zuzuordnen sind, soll künftig der Zutritt versagt bleiben.

In dieser Deutlichkeit haben sich bislang nur wenige Klubs in Deutschland positioniert. Der TSV 1860 München schreibt dazu in einem Papier: „Wir wollen bei uns im Stadion keine Neonazis, kein rassistisches und menschenverachtendes Gedankengut und keine Personen, die mit solchen Ideen sympathisieren. Diskriminierung und Diffamierung anderer Personen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Herkunft, ihres Geschlechts oder sexuellen Orientierung werden bei uns nicht toleriert. Daher wird Zuschauern, die durch ihr Auftreten eindeutig der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder Symbole tragen, die verfassungsfeindlich oder im rechtsextremen bzw. fremdenfeindlichem Bereich anzusiedeln sind, der Zutritt zum Stadion verwehrt.“

Eine Informationsschrift, die der Verein in Zusammenarbeit mit seinen Fans und dem Fanprojekt München erstellt hat, zeigt exemplarisch beim TSV 1860 nicht zugelassene Symbole, Kleidungsmarken und Zeichen, die Neofaschisten als Erkennungszeichen nutzen. „Unser Ziel ist es, dass nicht nur die Kleidung und Symbolik selbst aus unserem Stadion verschwindet, sondern dass die Träger nicht mehr die Möglichkeit bekommen sollen, ihre menschenverachtende Einstellung bei unseren Veranstaltungen offen zur Schau zu stellen“, stellt der Klub fest und appelliert an seine Anhänger: „Wir bitten Euch, uns hier zu unterstützen und klar und deutlich zu zeigen, dass Ihr mit Besuchern, die eine rechtsradikale, fremdenfeindliche oder diskriminierende Haltung offenlegen, nicht in einem Block stehen wollt.“

In Giesing scheint es also ziemlich ungemütlich zu werden für Anhänger von Rechtsaußen. „Wer mit derartigem Gedankengut sympathisiert, ist bei uns Löwen nicht willkommen!“, teilt der Verein dazu in unmissverständlichen Worten mit.

(as)

Artikel vom 05.11.2013
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