Abstiegskampf in Giesing

„Liegen momentan am Boden“

In Bielefeld gesperrt: Yannick Stark. Foto: A. Wild

In Bielefeld gesperrt: Yannick Stark. Foto: A. Wild

München/Giesing · Für Fußball-Zweitligist TSV 1860 München sollte der Vergleich mit Dynamo Dresden eine richtungsweisende Partie werden. Seit vergangenen Sonntag ist klar, wohin die Löwen ihren Blick bis zur Winterpause wohl richten müssen: nach unten. Eine 1:3-Heimniederlage gegen die Sachsen stößt den erklärten Aufstiegsaspiranten mitten in den Abstiegskampf der Zweiten Liga.

Dresden verdiente sich den Auswärtssieg mit einer mutigen Spielweise und einer geschlossenen kämpferischen Mannschaftsleistung. An die zehntausend Dynamofans feierten lautstark ihr Team. „Ich bin vom Spiel und dem Auftreten meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit enttäuscht“, gab Friedhelm Funkel zu Protokoll. „Wir haben vor dem ersten und zweiten Gegentreffer individuelle Fehler gemacht, die brutal bestraft wurden.“

Bereits nach zwei Minuten erzielte Mickael Poté die Führung für die Gäste. Kai Bülow hatte sich bei einer Risikogrätsche verschätzt und dem Dynamoangreifer damit freie Bahn beschert. Zwar kamen die Löwen mit ihrer ersten Torchance im Spiel zum Ausgleich, als Kapitän Guillermo Vallori eine Freistoßflanke von Yannick Stark ins Tor köpfte (9. Min.), doch die Freude hielt nicht lange an. Anthony Losilla erahnte ein schlampiges Zuspiel von Kai Bülow, nahm Dominik Stahl den Ball vom Fuß und passte ins Zentrum auf den freistehenden Zlatko Dedic, der zum 2:1 ins leere Tor traf (10. Min.). Den 3:1-Endstand stellte in der Nachspielzeit Mohamed Aoudia per Strafstoß her – Sebastian Hertner hatte Robert Koch gefoult.

Friedhelm Funkel sprach von einer „schweren Situation“: „Wir liegen momentan am Boden. Da müssen wir durch und in Bielefeld nächste Woche die entsprechende Reaktion zeigen.“ Löwen-Keeper Gabor Kiraly mochte noch nicht vom Abstiegskampf reden, „weil alle in der Liga eng zusammen liegen und du mit einer Serie schnell wieder nach oben kommen kannst. Dafür müssen wir aus unseren Fehlern lernen.“ Vor allem bedürfe es einer höheren Effektivität vor dem Tor. „In Düsseldorf haben wir ganz schlecht gespielt, aber gewonnen. Letztlich ist es egal, ob ein Sieg verdient oder unverdient ist – wichtig sind nur die drei Punkte. Wir müssen hart daran arbeiten.“

Am kommenden Samstag, 13 Uhr, steht den Löwen bei Aufsteiger Arminia Bielefeld das nächste Kellerduell ins Haus, ehe die SpVgg Greuther Fürth zum innerbayerischen Vergleich nach Fröttmaning kommt. Zwei schwere Spiele, die darüber entscheiden, wie tief der TSV 1860 München nach hinten rutscht. In Bielefeld wird den Weiß-Blauen Yannick Stark fehlen, der nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist.

(as)

Artikel vom 04.11.2013
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