Im Auftrag ihrer Kanzlerin

Simone Solga am Samstag in Unterschleißheim

Bei Kanzlers unterm Sofa sieht’s ja ganz manierlich aus. Aber Simone Solga weiß mehr…	Foto: Solga

Bei Kanzlers unterm Sofa sieht’s ja ganz manierlich aus. Aber Simone Solga weiß mehr… Foto: Solga

Unterschleißheim · Sie ist die Kanzlersouffleuse. Jetzt ist sie unterwegs »Im Auftrag ihrer Kanzlerin«. Die Kabarettistin Simone Solga präsentiert am Samstag, 9. November, ab 20 Uhr ihr aktuelles Programm im Bürgerhaus Unterschleißheim.

Wir haben vorab die Gelegenheit gehabt, der Kabarettistin aus Leipzig ein paar Fragen zu stellen.

Münchener Nord-Rundschau: Sie sind kein Neuling in der Kabarettszene, der Durchbruch kam aber erst mit der »Kanzlersouffleuse«. Warum haben es Frauen schwerer, in dieser Sparte Fuß zu fassen?

Simone Solga: Frauen wird es zuerst nicht zugetraut, ein politisches Programm auf die Beine zu stellen. Das ist aber auch »hausgemacht«. Bisher haben diese sich auch viel zu viel mit dem Geschlechterkampf beschäftigt.

Hat politisches Kabarett Ihrer Meinung nach nicht das Problem, dass man Missstände zwar anspricht, sich aber in der Folge nichts ändert? Was kann und will politisches Kabarett bewegen?

Simone Solga: Kabarett kann ja keine Politik ändern. Damit hat das Kabarett kein Problem. Das Problem ist, dass junge Menschen sich kaum für politisches Kabarett interessieren. Es einfach nicht sexy ist, da hinzugehen. Das gemeinsame Lachen über Missstände hat was Solidarisches, Befreiendes. Alles Weitere macht auf dem Heimweg jeder mit sich im Kopf aus. Da wird sich politisch dehalb nichts ändern, aber wenn man gut unterhalten wird, herzhaft lachen kann und sogar nachdenken darf, dann war es ein toller Abend und bewirkt auch was.

Inwiefern war 2005 die Wahl von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin für Sie eine Steilvorlage?

Simone Solga: Mein Programm »Kanzlersouffleuse« entstand unter Gerhard Schröder. Erst dann kam Merkel und bewarb sich bei mir. Nun bin ich deren Einflüsterin… wir werden sehen, wie lange.

Wie froh sind Sie als Künstlerin, dass Frau Merkel (voraussichtlich) weitere vier Jahre Kanzlerin bleibt?

Simone Solga: Das passt mir gut, aber auch jeder andere Kanzler wäre mir recht. Mein Job bezieht sich nicht auf eine bestimmte Person. Vielleicht wird ja der nächste Kanzler auch mal eine Frau…

Haben Sie den Abhörskandal um das Handy von Frau Merkel bereits in Ihr Programm einbauen können?

Simone Solga: Natürlich. Aber das schon vor dem NSA Skandal. Das ist schon lange im Programm, weil ich mir als kleine Frau Solga schon lange vorstellen konnte, dass rundrum abgehört wird! Vielleicht hab ich gegenüber den großen Politikern ja als DDR-Kind einen Wissensvorsprung?!

Haben Sie Angela Merkel schon mal persönlich getroffen und mit ihr gesprochen?

Simone Solga: Leider nein. Ich würde mir es aber wünschen. Ich würde sie gern fragen, warum sie sich diesen Stress wirklich antut und ihr sagen wollen: Physiker ist doch auch ein schöner Beruf.

Unterschleißheim ist für Sie wie ein kleines »Heimspiel«, nachdem Sie mit Ihrem Engagement bei der Lach- und Schießgesellschaft bereits mehrere Jahre in München waren. Worauf freuen Sie sich in Unterschleißheim besonders?

Simone Solga: Ich habe das Publikum in guter Erinnerung. Außerdem hab ich ja über zehn Jahre in München gelebt, das ist wirklich ein kleines Heimspiel. Ich freue mich sehr auf den Abend und bin gespannt, wie das neue Programm, was erst wenige Wochen alt ist, ankommt. Besonders freue ich mich aber auf das Catering. Ich glaube, das war ganz gut in Unterschleißheim…

Artikel vom 04.11.2013
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