Vorbild Natur: Wie arbeitete der große Erfinder und wie ist das heute?

Leonardo da Vinci-Schau im Deutschen Museum

Kriegskunst war für Leonardo da Vinci – so wie für viele Ingenieure und Humanisten des 15. Jahrhunderts - ein Thema. So erfand er einen Tauchanzug, der zur Sabotage an feindlichen Schiffen und Hafenverteidigung dienen sollte. F: Deutsches Museum

Kriegskunst war für Leonardo da Vinci – so wie für viele Ingenieure und Humanisten des 15. Jahrhunderts - ein Thema. So erfand er einen Tauchanzug, der zur Sabotage an feindlichen Schiffen und Hafenverteidigung dienen sollte. F: Deutsches Museum

München · Leonardo da Vinci (1452-1519) war nicht nur Maler, sondern ebenso begeisterter Szenograph, Musiker, Ingenieur und Naturwissenschaftler.

Doch wie gelang es dem Techniker und Erfinder Leonardo da Vinci, durch Naturbetrachtung jene wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erlangen, die er akribisch und mit perfekten Zeichnungen versehen in seinen Notizbüchern festhielt? Dieser Frage widmet sich die Sonderausstellung, die seit 11. Oktober bis 3. August 2014 im Deutschen Museum zu sehen ist.

Im Mittelpunkt stehen die Möglichkeiten, die die Betrachtung der Natur für Wissenschaft und Technik damals wie heute erschließen kann. So ist es auch eine Besonderheit dieser Ausstellung, dass ihr inhaltlicher Kontext Sichtweisen und Erkenntnisse aus der Renaissance denen aktueller Forschung gegenüberstellt. Diese Ausstellung bricht mit gewohnten Sichtweisen und vermittelt in einer besonders anschaulichen Art Wege der Erkenntnis und Wirkungszusammenhänge von Technik damals und heute.

Leonardo da Vincis Handschriften sind heute auf viele Bibliotheken verteilt und dienten in den 1950er-Jahren als Vorlage zum Bau von Modellen, die seine Ideen interpretieren und dreidimensional veranschaulichen sollten. 39 dieser spektakulären Exponate aus dem Museo Nazionale della Scienza e della Tecnologia Leonardo da Vinci in Mailand sind in der Ausstellung zu sehen, beispielsweise eine riesige Armbrust, ein fliegendes Boot und ein Tauchanzug. Leonardos Erkenntnisse werden in der Ausstellung aber auch denen seiner Zeitgenossen gegenübergestellt, die ähnliche technische und naturwissenschaftliche Betrachtungen unternommen hatten. Diese Zeichnungen und Modelle werden in der Ausstellung mit Versuchen, Multimediastationen und einem kleinen Theater ergänzt. Täglich finden kostenlose Führungen durch die Ausstellung statt. Noch mehr Schätze zu Leonardo da Vinci sind in der Bibliothek des Museums verwahrt: Eine umfangreiche Sammlung von Faksimiles seiner Zeichnungen und Schriften. Eine Auswahl aus diesen Bänden wird auch am Eingang zur Ausstellung zu sehen sein.

In direkter Nachbarschaft zur Leonardo-Schau ist im Deutschen Museum eine Ausstellung über den europäischen Erfinderpreis zu sehen (bis Januar 2014). Damit werden die Erfinder dieser Tage mit ihren Erfindungen unmittelbar neben dem großartigen Erfindergeist Leonardo da Vinci ausgestellt. In beiden Ausstellungen kann man sich mit den Arbeitsweisen von Erfindern und vertraut machen und sich über den kreativen Prozess, der zu Erfindungen führt, informieren.

Artikel vom 05.11.2013
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