Zu beliebt

Beschwerde über Spielplatzlärm

Die Idylle trügt: Die Kinder sind begeistert vom Spielplatz am Matheisweg – manche Anlieger dagegen weniger.	Foto: Pietsch

Die Idylle trügt: Die Kinder sind begeistert vom Spielplatz am Matheisweg – manche Anlieger dagegen weniger. Foto: Pietsch

Otterfing · Bei den Kindern zu beliebt, scheint der Spielplatz im Otterfinger Matheisweg. Nach Beschwerden von Anwohnern über das lärmende Treiben der Kinder, empfahl der Verkehrsausschuss deshalb die Spielzeiten zu reglementieren und die Kinder ab 20 Uhr vom Spielplatz zu verbannen.

Nach eingehender Diskussion im Gemeinderat wurde dieser Vorschlag nun einstimmig verworfen. Der Spielplatz mit Klettergerüst, Turm, Schaukel und Rutsche liegt am Rande einer sehr großen Wiese, die von den Kindern zusätzlich als Fußballfeld oder zum Toben genutzt werden kann. Auf zwei Seiten grenzen neue oder noch im Bau befindliche Häuser an die Wiese, an den anderen zwei Seiten, stehen ältere Bestandshäuser.

Die Bewohner der Neubauten seien es wohl eher nicht, die sich von den Kindern gestört fühlen, vermutet Karl Einwanger (Die Grünen). »Rundum wohnen Familien, die sind froh um den Spielplatz«, weiß er. Er selbst sei Anlieger des Spielplatzes und habe sich »noch nie gestört gefühlt!«. Das Ansinnen der Beschwerdeführer sei »schlichtweg absurd«, fand auch Fraktionskollegin Hertha Böhner. »In welcher Gesellschaft leben wir denn?!«, ärgerte sie sich und bat die Gemeinderatskollegen sich »nicht auf solche Spielchen einzulassen«.

Wer solle das auch kontrollieren, fragte Einwanger in die Runde und warnte: »Wir produzieren da nur Probleme. Wenn wir eine Spielplatzverordnung machen, dann pochen die erst recht drauf.« Er jedenfalls werde seine Kinder nicht um 20 Uhr vom Spielplatz holen, stellte er klar. Der Vorschlag des Verkehrsausschusses sei ohnehin nur als Kompromiss gedacht gewesen, verteidigte Max Klaus (CSU) die gescholtene Empfehlung des Ausschusses. Vernünftiger wäre es, wenn die Anwohner »das selber untereinander lösen«, schlug daraufhin seine Fraktionskollegin Barbara Gugler vor. Für dieses Jahr sei aufgrund der Jahreszeit das Problem nun wohl sowieso schon erledigt und im Frühling könne man ja im Gemeindeblatt einen Hinweis zum Thema bringen, empfahl sie. Noch unverblümter drückte es Georg Thalmaier (SPD) aus: »Da geht es um maximal vier Monate im Jahr minus der Regentage. Und dafür braucht es dann eine Regelung?«, ärgerte er sich. »Erst geben wir das Geld für den Spielplatz aus und dann darf man darauf nicht spielen? Dann reißen wir ihn doch lieber gleich ganz weg«, wetterte er. Das wollten die Räten nun natürlich nicht wirklich und beschlossen stattdessen, alles zu lassen wie es ist. aba

Artikel vom 31.10.2013
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