Motor läuft auch ohne obskure Additive

Sinnlose Wundermittelchen

Fitter flotter Flitzer auch ohne Additive. 	 Foto: ADAC

Fitter flotter Flitzer auch ohne Additive. Foto: ADAC

München · Additive für Sprit und Öl bieten mehr Leistung, weniger Verbrauch und sollen eine reinigende Wirkung haben.

Sie lassen den Motor durch eine dünne Teflonschicht auf Zylinderwänden, Kolbenringen, Nockenwellen und Kurbelwellenlagerungen leicht laufen, beseitigen Ölschlämme oder verringern die Reibung und damit den Verschleiß. Die bis zu 50 Euro teuren Wundermittel versprechen eine bessere Beschleunigung und eine direktere Gasannahme, entfernen Ablagerungen von den Ventilen, entschlacken die Einspritzpumpe und befreien Katalysator oder Dieselpartikelfilter von Rückständen. Nicht zuletzt senken sie den Verbrauch. So zumindest sagt es die Werbung.

Keine Freigabe

„Bis heute hat kein Fahrzeughersteller die Verwendung freigegeben“, warnt ADAC Techniker Alois Steinberger vom Prüfzentrum des Automobilclubs in München. Unter Umständen kann der Einsatz solcher Elixiere deshalb sogar den Verlust der Garantie oder einen abgelehnten Kulanzantrag nach sich ziehen. „Bei den meisten Produkten ist die psychologische Wirkung beim Fahrer deutlich stärker als die technische beim Fahrzeug. Die ohnehin nicht spürbare Mehrleistung und die im winzigen Maß höhere Haltbarkeit dienen vor allem dem Umsatz der Anbieter“, ist der Kfz-Experte überzeugt. Seine klare Empfehlung lautet: Wer hochwertige Markenöle verwendet und die empfohlenen Wechselintervalle einhält, braucht für den Motor keine weiteren Zusätze. Und wer effektiv etwas gegen hohe Verbrauchswerte tun möchte, sollte ein Sprit-spartraining besuchen, wie es zahlreiche

ADAC Partnerfahrschulen anbieten (www.adac.de/suedbayern), „Mobilität & Fahrzeugtechnik“, „ADAC Spritfahrschule“). Dabei wird bei Vergleichsfahrten im normalen Straßenverkehr einen Fahrstil vermittelt, durch den der Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent verringert werden kann ohne damit zum rollenden Verkehrshindernis zu werden. Die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks und der Verzicht auf unnötigen Ballast im Kofferraum sind ebenfalls probate Mittel, um den Spritverbrauch zu drücken.

Artikel vom 30.10.2013
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