Große Sause

Ritter-Hilprand-Hof glänzt zum Jubiläum mit großen Namen

Das Kulturamt-Team rund um Michael Blume (Bildmitte) freut sich auf die zahlreichen, prominent besetzten Vorstellungen in der Zukunft. 	Foto: hw

Das Kulturamt-Team rund um Michael Blume (Bildmitte) freut sich auf die zahlreichen, prominent besetzten Vorstellungen in der Zukunft. Foto: hw

Taufkirchen · Im Ritter-Hilprand-Hof geben sich demnächst die Stars die Klinke in die Hand: Den Startschuss für das Jubiläumsprogramm anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Kulturzentrums gibt die Top-Ten-Band »Glasperlenspiel«, die mit ihren Hits: …

… »Echt«, »Nie vergessen« und »Beweg dich mit mir« gleich mehrere Wochen in den deutschen und österreichischen Charts vertreten waren. Das sympathische Duo wird im Rahmen seiner Deutschlandtournee auch nach Taufkirchen kommen (Samstag, 9. November, 20.30 Uhr, 21,50 Euro). Mit einer Lesung der Bestsellerautorin Rita Falk (Dienstag, 12. November, 20 Uhr, 10 Euro) geht der Veranstaltungsreigen weiter. Die »Provinzkrimiautorin«, wie sie sich selber nennt, wird aus ihrem neuesten Roman: »Sauerkrautkoma« lesen. Am 13. Dezember, um 20 Uhr, wartet der nächste große Name auf die Besucher: Christoph Maria Herbst, bekannt als Stromberg aus der gleichnamigen Fernsehserie, wird aus dem »Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel« lesen. Aber der neue Kulturamtsleiter Michael Blume will nicht nur »große Namen« und damit neue Gesichter in den Ritter-Hilprand-Hof locken, sondern auch die altbewährten Gäste zufriedenstellen. So wird der eigentliche Festakt, der am Samstag, 16. November, um 19 Uhr stattfindet, ganz nach ihrem Geschmack sein. Gespielt werden unter anderem Werke von Frédéric Chopin, Felix Mendelssohn und Maurice Ravel. Es singen und musizieren die Taufkirchner Kirchenchöre und das Jubiläumssinfonieorchester unter der Leitung von Musikschulleiter Claus Blanc. Karten gibt es zu 21 Euro, ermäßigt 19 Euro.

Auch die ganz kleinen Gäste will Blume für das Theater gewinnen, für sie wird das Kinder-Musical »Benjamin Blümchen« (Sonntag, 17. November, 15 Uhr) aufgeführt. Karten für alle Veranstaltungen gibt es an den bekannten Taufkirchner Vorverkaufsstellen sowie an allen Schaltern von München Ticket ab sofort zu kaufen. Wer glaubt, dass damit der Reigen an außergewöhnlichen Veranstaltungen, die man im Ritter-Hilprand-Hof genießen kann, auch schon wieder abreißt, der irrt, denn auch für das kommende Jahr hat Michael Blume schon ein paar »Knaller« vorbereitet. Am 10. April wird Carolin Kebekus ihr Programm »Pussy Terror« im Ritter-Hilprand-Hof zeigen. Die Hauptattraktion aber findet am Karsamstag, 19. April, statt, da spielen die Berliner Symphoniker, der Berliner Symphoniechor, Gesangssolisten und Tänzer sowie Mitglieder der Staatlichen Ballettschule zu Berlin unter der Leitung von Christoph Hagel die Johannispassion von Bach. »Die spielen sonst in der Dresdner Frauenkirche, nirgends in München, außer in Taufkirchen«, ist er stolz. Seine guten Beziehungen zum Showbusiness aus der Vergangenheit kommen dem engagierten Kulturamtsleiter hier zu- gute. Gerade einmal seit rund zwei Monaten im Amt hat er jetzt schon eine kleine Kulturrevolution in Taufkirchen gestartet. Sein Ziel ist es, den Saal mit den rund 500 Plätzen dauerhaft zu füllen. »Ich bin mit meinen Ideen im Rathaus und beim Gemeinderat offene Türen eingerannt«, freut sich Michael Blume über seinen gelungenen Start.

25 Jahre Ritter-Hilprand-Hof

Vom Dorf mit gerade einmal rund 1.600 Einwohnern im Jahr 1968 wuchs Taufkirchen bis 1972 auf circa 10.000 Einwohner. Mit den neuen Bürgern, die sich im neuen Ortsteil »Taufkirchen am Wald« niedergelassen hatten, wuchsen auch die Aufgaben der Gemeinde. So wurde 1972/73 ein modernes Rathaus gebaut sowie im Laufe der nächsten Jahre Kindergärten und eine weitere Schule errichtet. Erst nachdem die Pflichtaufgaben der Gemeinde abgearbeitet waren, konnte sich der Gemeinderat wieder vermehrt der Förderung des kulturellen Lebens vor Ort zuwenden. Für die Schaffung des Kulturzentrums wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt, der eine städtebauliche Gesamtlösung für das Areal rund um das Rathaus bieten sollte.

Als Sieger ging das Büro Diethart J. Siegert & Reto Gansser – aus deren Feder auch das Konzept für die Bayerische Staatskanzlei, die 1993 fertig gestellt wurde, stammt – hervor. Gemeinsam mit dem Landschaftsplaner Gottfried Hansjakob und dem Künstler Manfred Mayerle schufen sie das Ortszentrum in seiner heutigen Form. Die Bauzeit betrug rund zwei Jahre, begonnen wurde im März 1986, die Fertigstellung wurde im November 1988 gefeiert. Den Namen für »ihr« Kulturzentrum suchten übrigens damals die Bürger aus, die zu einem Namenswettbewerb aufgerufen waren. Sie benannten ihn nach dem Ursprungsgeber ihres Ortswappen, dem 1381 verstorbenen Ritter Hilprand von Taufkirchen, der einem altbayerischen Adelsgeschlecht angehörte, das sich nach seinem Stammsitz im Hachinger Tal benannte und im 14. und 15. Jahrhundert die Hofmark innehatte.

Artikel vom 29.10.2013
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