40 Jahre SPD in Putzbrunn

Viel geschafft in vier Jahrzehnten

Bürgermeister Edwin Klostermeier und MdL Peter-Paul Ganzter (v. r.) mit den SPD-Kandidaten für den Gemeinderat. Foto: Schunk

Putzbrunn · Ihren 40. Geburtstag feierte der SPD-Ortsverband Putzbrunn verkürzlich im Bürgerhaus Putzbrunn im Rahmen des Auftritts der Blechblasformation »Bayerische Löwen«.

Kurz vor der historischen Bundestagswahl 1972 wurde der Ortsverband Putzbrunn auf Anregung des Ehrenmitglieds Peter Köstler ins Leben gerufen. In der Ortsverwaltung ging es »brüderlich und geschwisterlich zu«, erinnert sich das langjährige SPD-Mitglied Günther Scheckeler. Das Interesse war groß, rund 50 politisch interessierte Bürger drängten sich im reservierten Nebenraum des »Alten Wirts« von Putzbrunn. Köstler und seinen Mitgründern war bewusst, dass es ein langer, mühevoller Weg sein würde, sich in Putzbrunn als politische Kraft durchzusetzen. Aber, so der heutige Vorsitzende Alexander Bräuer, »es gab Bürger, die sich mit unseren Zielen identifizierten, insbesondere bei örtlichen Problemen. So konnte der Ortsverein bereits bei der Wahl zum Gemeinderat 1978 drei Mandate erringen«. Diese ersten Gemeinderäte waren Sylvia Liegl, Willi Deml und Heinz Nobis. Im Jahr 2002 waren es vier Gemeinderäte und der größte Erfolg stellte sich ein: Am 26. März 2006 wurde Gemeinderatsmitglied Edwin Klostermeier zum neuen Bürgermeister gewählt. Bei der Bürgermeister-Wahl im März 2012 stimmten sogar 70,3 Prozent der Putzbrunner bzw. 1.892 Wähler für ihn. Eine Mehrheit, die selbst den siegesgewissen SPD-Mann überraschte. Heute vertreten neben Bräuer seine Frau Ingrid, Wilhelm Deml, Helmut Krüger, Michael Nobis und Eva Maria Schlick die SPD im Gemeinderat.

Aktuell zählen 30 Mitglieder zwischen 32 und 77 Jahren zum OV, was Bräuer froh stimmt, auch wenn er lieber mehr junge Leute für das sozialpolitische Engagement vor Ort begeistern würde. Für die Bundestagswahl 1972, bei der die SPD legendäre 45,8 Prozent der Stimmen erzielte, klebten die damaligen zwölf Gründungsmitglieder »entlang der der Ruderregatta-Strecke an jeden Baum ein Plakat von Willy Brandt«, schmunzelt Bräuer. Bald jedoch kümmerte man sich um die Besiedlung der Held & Franke-Siedlung, die vollständige Ortsumfahrung auf der B 471 oder rang mit um einen attraktiven Lebensmittel-Markt im Ortszentrum. Seit 1975 veranstaltet der OV das beliebte Kinder- und Familienfest auf dem inzwischen bebauten Gelände in der Waldkolonie. Der Umzug an den Sportplatz Florianseck schadete der Begeisterung nicht, die Forderungen nach Computerspielen und Elektroautos hingegen schon. Der große Kinderfreund Bräuer und seine Partei ließen es in den letzten Jahren ausfallen, haben aber eine Neuauflage im Kopf. Über Beteiligung am Christkindlmarkt gibt es keine Zweifel.

Zum brennenden Thema der Asylbewerber-Unterkunft in der Waldkolonie, sei wichtig, so Bräuer, dass man die Asylbewerber »richtig in den Griff bekommt. Sie sind willkommen, da spricht die SPD mit einer Stimme«. Sie schaut auch auf die Ortsentwicklung mit einerseits möglichst geringem Wohnungs- und Industriewachstum, andererseits Ansiedlung mittelständischer Betriebe. Mit Blick auf die Zukunft hofft Bräuer, selbst Dritter Bürgermeister Putzbrunns, dass die SPD wieder zu sechst im Gemeinderat vertreten sein wird und dass er nach zehn Jahren die Leitung des »lebendigen Ortsvereins, in dem Meinungen gemeinsam erarbeitet werden und Ideen willkommen sind« 2015 in jüngere Hände legen kann. Angela Boschert

Artikel vom 28.10.2013
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