Weiterhin finanzstark

Gute Nachrichten auf der Bürgerversammlung

Nicht nur über die Finanzen, auch über laufende Großprojekte informierte Bürgermeister Jan Neusiedl bei der Bürgerversammlung.	Foto: hol

Nicht nur über die Finanzen, auch über laufende Großprojekte informierte Bürgermeister Jan Neusiedl bei der Bürgerversammlung. Foto: hol

Grünwald · Gute Nachrichten aus dem Grünwalder Rathaus. Dank bester Einnahmen aus dem Bereich Gewerbesteuer ist es der Gemeinde weiterhin möglich große Projekte wie die Geothermie und den Bau des Gymnasiums ohne Kreditaufnahmen zu bewerkstelligen.

Dies erfuhren jetzt rund 60 interessierte Grünwalder, die zur Bürgerversammlung ins Bürgerhaus Römerschanz gekommen waren. Dass nur so wenige Bürger den Weg zur Bürgerversammlung auf sich genommen hatten, zeigte bereits im Vorfeld, dass es derzeit wohl kaum etwas zu bemängeln gibt. Wie Bürgermeister Jan Neusiedl weiter berichtete, werden die Rekordeinnahmen von 2012 aus diesem Bereich mit 220 Millionen Euro wohl wieder erreicht werden. »Es zeichnet sich jedenfalls für 2013 ein sehr gutes Ergebnis ab«, meinte der Rathauschef.

Trotz historisch niedrigem Zinsniveau konnte die Gemeinde 4,1 Millionen Euro Zinsen erzielen, die Einnahmen bei der Einkommensteuer lagen bei 8,6 Millionen, der Umsatzsteuer bei 5 Millionen Euro. »Dies ermöglicht es Grünwald weiter soziale Unterstützung aufrecht zu halten, das freie letzte Kindergartenjahr anzubieten sowie das kommunale Erziehungsgeld«, sagte Neusiedl. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Grünwald mit einer Kreisumlage von 71 Millionen Euro, die die Gemeinde zahlt, fast 23 Prozent der Umlagen des gesamten Landkreises zahlt. Trotzdem verbleibt in der Gemeinde so viel Geld, dass allein in diesem Jahr 24,4 Millionen Euro in die Geothermie investiert werden konnten. Das Wärmenetz wurde um weitere 5,5 Kilometer auf nun 33,2 Kilometer erweitert und derzeit werden die Fundamente für das ORC-Stromkraftwerk gelegt. »Wir werden Ende 2014 den ersten ›grünen Strom‹ von dort beziehen können«, freute er sich.

Außerdem wird nun die endgültige Tiefenpumpe eingebaut, die zirka 140 Liter heißes Wasser an die Oberfläche bringen soll, womit mittlerweile zahlreiche Unternehmen wie die Bavaria Film, die Schlosspassagen oder KWAL, sowie gemeindliche Gebäude wie das Rathaus, der Freizeitpark oder das Bürgerhaus Römerschanz versorgt werden. Zudem sind 500 Privathaushalte angeschlossen, 900 Angebote wurden erstellt. Johann Ebner sah hier allerdings Nachholbedarf bei der Gemeinde. „Ich bin selbst an die Geothermie angeschlossen und genieße die Wärme.“

Aber die Preisgestaltung hielt er für fragwürdig. Speziell die Preisgleitklausel, die die Anpassung des Wärmepreises an den Markt und die Berücksichtigung der tatsächlichen Kosten bei der Erzeugung der Energie berechnet, betrachtete er kritisch. Laut Ebner führt dies dazu, dass die Kosten für geothermische Wärme derzeit höher liegen als für Gas, was nicht attraktiv sei. Neusiedl betonte, dass Grünwald auf Langfristigkeit setzt. Wenn die Preise für Gas auf dem Weltmarkt nach oben ziehen, bleiben die Kosten für die Geothermie gleich. Gerd Wenzel von der Interessengemeinschaft Geothermie in Grünwald schlug vor eine Expertenrunde zu diesem Thema zu bilden, bestehend aus Bürgern, Verwaltungsmitarbeitern und der Erdwärme Grünwald. Neusiedl versprach, dass gerne solche Gespräche stattfinden sollen, gleichzeitig aber auch zeitnah in den nächsten Monaten der Gemeinderat sich detailliert mit dem Thema auseinandersetzen wird, um zu einer Lösung zu kommen.

Ebner schlug außerdem vor eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer unter der Oberhachinger Straße zu bauen, um für mehr Sicherheit auch für die zukünftigen Schüler des Gymnasiums zu sorgen. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass der Verkehr in Gutachten genau geprüft wurde und eine interne Vorfahrt zur Schule, eine separate Fahrspur in die Tiefgarage sowie die Querungen mit Ampeln genügend Sicherheit böten. Neusiedl freute sich noch berichten zu können, dass der lange Kampf um die Finanzierung der Tram 25 nun abgeschlossen ist.

Die Betriebskosten, die bisher zu zwei Dritteln von der Gemeinde übernommen worden sind, werden nun vom Landkreis getragen. Der Antrag von Werner Nöbel, die Haltestelle Derbolfinger Platz barrierefrei auszubauen, befürwortete Neusiedl. »Wir treten bald in Gespräche zu diesem Thema mit der MVG“, versprach er. hol

Artikel vom 23.10.2013
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